Immenreuth
29.08.2019 - 14:05 Uhr

Wo Fuchs und Hase Servus sagen

Ein regelrechtes Jagdrevier ist die Staatsstraße 2177 entlang des Eichelgartens zwischen der Abzweigung nach Haidenaab/Göppmannsbühl und Haid am Forst.

Die Staatsstraße 2177 ist zum Jagdrevier geworden. Jagdpächter Wolfgang Veigl hat innerhalb von nur zwei Wochen den Verlust von zwei Rehen zu beklagen. Bild: bkr
Die Staatsstraße 2177 ist zum Jagdrevier geworden. Jagdpächter Wolfgang Veigl hat innerhalb von nur zwei Wochen den Verlust von zwei Rehen zu beklagen.

Innerhalb von zwei Wochen hat Jagdpächter Wolfgang Veigl den Verlust von drei Rehen zu beklagen. Ein junger Rehbock fiel als letztes dem Straßenverkehr zum Opfer. Sechs Eichhörnchen und einige Ringelnattern mussten ebenfalls auf dem rund 400 Meter langen Abschnitt in den vergangenen Wochen ihr Leben lassen. Amphibien und Igel sind hier schon ausgerottet.

Ein Grund für die in den Morgenstunden getöteten Rehe dürfte der zunehmende Straßenverkehr sein. Die installierten Wildabweiser verlieren bei zunehmender Helligkeit ihre reflektierende Wirkung in den Wald. Als weiteren Grund kann der zunehmende Schwerlastverkehr nach der eingeführten Maut für Bundesstraßen angesehen werden: Die Staatsstraße wird zur Ausweichroute.

Nach Auskunft der Polizeiinspektion Kemnath ereigneten sich in ihrem Zuständigkeitsbereich im vergangenen Jahr 342 gemeldete Wildunfälle, in diesem Jahr sind es bereits 244. Rehwild ist mit 172 Unfällen am meisten betroffen, teilt Inspektionsleiter Erster Polizeihauptkommissar (EPHK) Bernhard Gleißner auf Anfrage mit. 21 Hasen, 20 Füchse, 19 Wildschweine und 10 Dachse blieben nach seinen Worten heuer bereits auf der Strecke.Die Zahl dürfte aber höher liegen, weil nicht jeder Wildunfall, besonders wenn bei großen Fahrzeugen kein Schaden entsteht, gemeldet wird. Nicht enthalten sind die vielen Kleintiere wie Vögel, Katzen, Marder oder Eichhörnchen. Deshalb stellt für die Polizei der in diesem Jahr angezeigte Unfall mit einem Marder und einem Vogel eine Ausnahme dar.

Drei Personen wurden 2018 bei Wildunfällen verletzt. Einen Personenschaden weist die Statistik der PI Kemnath dagegen in diesem Jahr erfreulicherweise noch nicht aus.

Ein Grund für die hohe Zahl von Wildunfällen liege in der ländlichen Prägung des gesamten Bereiches der Inspektion Kemnath und dessen hoher Wildbestand. Die Schwerpunkte stellten dabei die vielbefahrenen Bundesstraßen 22 und 299 dar. Auf besonders sensible Streckenabschnitte macht die Straßenverkehrsbehörde mit dem Verkehrszeichen Nummer 142, Wildwechsel, einem roten Dreieck mit Rehbock, aufmerksam. "Daneben versuchen die Baulastträger mit den bekannten Leuchtmitteln auf die Wildtiere einzuwirken, um Unfälle zu verhindern", weiß Gleißner.

Er appelliert gleichzeitig, die eigene Fahrweise stärker auf Wildunfälle einzustellen. Dies gelte besonders, wenn ein Reh oder ein Wildschwein die Fahrbahn quert, weitere Tiere könnten nachfolgen.

Jagdpächter Manfred Veigl sieht nicht nur eine große Unfallgefahr mit Wild während der Brunftzeit. Während der Feldernte geraten Wildtiere in den sogenannten "Erntestress", Pilzsammler bringen Unruhe in den Wald. Die Tiere flüchten und überqueren Straßen bannig. Dies gilt vor allem, wenn Hunde beteiligt sind.

Jagdpächter Manfred Veigl wünscht sich, dass die vor Jahren bereits geforderte Geschwindigkeitsbegrenzung entlang des Eichelgartens zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern aus den Bereichen Haid am Forst und Tiefenlohe umgesetzt werden würde. Dies könnte auch zur Reduzierung der Wildunfälle führen.

Die Staatsstraße 2177 ist zum Jagdrevier geworden. Jagdpächter Wolfgang Veigl hat innerhalb von nur zwei Wochen den Verlust von zwei Rehen zu beklagen. Bild: bkr
Die Staatsstraße 2177 ist zum Jagdrevier geworden. Jagdpächter Wolfgang Veigl hat innerhalb von nur zwei Wochen den Verlust von zwei Rehen zu beklagen.
Die Staatsstraße 2177 ist zum Jagdrevier geworden. Jagdpächter Wolfgang Veigl hat innerhalb von nur zwei Wochen den Verlust von zwei Rehen zu beklagen. Bild: bkr
Die Staatsstraße 2177 ist zum Jagdrevier geworden. Jagdpächter Wolfgang Veigl hat innerhalb von nur zwei Wochen den Verlust von zwei Rehen zu beklagen.
 
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