Immenreuth
05.01.2022 - 14:11 Uhr

Geschichte zweier Vereine auf 24 Seiten

Die Krieger- und Soldatenkameradschaft und die Reservistenkameradschaft Immenreuth hätten 2021 ihre Gründungsjubiläen gefeiert. Wegen Corona wurden die Veranstaltungen verschoben. In der Zwischenzeit wurde die Festschrift gedruckt.

Im Bild von links: Erster Vorsitzender KSK Martin Schmid, Herbert Huber, Zweiter Vorsitzender der KSK Ludwig Melzner, Bernhard Kreuzer und Bürgermeister Thomas Kaufmann. Bild: bkr
Im Bild von links: Erster Vorsitzender KSK Martin Schmid, Herbert Huber, Zweiter Vorsitzender der KSK Ludwig Melzner, Bernhard Kreuzer und Bürgermeister Thomas Kaufmann.

Zwei Vereine und doch nur einer. So könnten die Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) und die Reservistenkameradschaft (RK) gesehen werden, denn alle Mitglieder der RK sind gleichzeitig Mitglied der KSK. In einer gemeinsamen Hand liegt auch die Planung der Veranstaltungen.

Einen kleinen Unterschied gibt es dennoch: Beide Kameradschaften hätten vergangenes Jahr ein Gründungsjubiläum feiern können. Die KSK ihr 100-Jähriges und die RK ihr 20-Jähriges. Aufgrund von Corona wurde das für am Samstag, 2. Oktober 2021, geplant gewesene Gründungsfest auf Sonntag, 2. Oktober 2022, verlegt. Ungeachtet dessen, die für diesen Ehrentag vorgesehene Festschrift ist gedruckt und wurde den über 135 Mitgliedern unter den Christbaum gelegt.

KSK mit zwei Vereinsfahnen

Allen Interessierten wird die Chronik der beiden Kameradschaften zur Verfügung gestellt. Im Informationsständer der Gemeinde sind Exemplare zum Mitnehmen ausgelegt. Durch eine lebendige Geschichte führen 24 Seiten. So wird auch von der ersten, 1922 angeschafften Vereinsfahne erzählt, die 1945 von kanadischen Streitkräften requiriert und für immer als verloren geglaubt wurde. Im Februar 2014 kehrte die historische Fahne aus Amerika zurück nach Immenreuth. Aufgrund der nach der Wiedergründung 1955 erworbenen neuen Vereinsfahne besitzt die KSK nunmehr zwei Vereinsfahnen.

Das Vereinsleben der Kameradschaft nach dem Krieg trug die Handschrift gesellschaftlicher Aspekte. Es drohte im Laufe der Zeit zu ermüden. Der damalige Vorsitzende Josef Märkl gab den Anstoß für Kegelabende oder Wettkämpfe verschiedener Art auf Vereinsebene. Die Zukunft des Vereins sah er bei den ehemaligen Soldaten der Bundeswehr. Die 1978 eingeleitete Reservistenarbeit organisierten ab Juni 1982 die Reservistensprecher Herbert Merkl, Heribert Pinzer und Peter Popp. 49 Kameraden von ihnen wurden darauf vom Feldwebel für Reservistenarbeit des Landeskommandos Bayern überprüft. 30 von ihnen empfingen wieder Uniformen. Sie nahmen an dienstlichen Veranstaltungen der Bundeswehr ebenso teil wie an den Verbandsveranstaltungen des Deutschen Reservistenverbandes.

Führende Rolle bei den Schützen

In der Ausgabe des Neuen Tages vom 26. Februar 1986 ist zur Stellung im Kreisverband Kemnath zu lesen: "Seit acht Jahren, so Zweiter Vorsitzender Alois Melzner, trete Hans Stahl aktiv für den Verein ein. Er habe die Sportmannschaften der Reservisten aufgebaut, die Hervorragendes geleistet haben. Die Reservistengruppe gehörte inzwischen zu den größten und aktivsten des Kreisverbandes." Eine führende Rolle hatten dabei die Schützen inne. Ihre erfolgreich absolvierten Wettkämpfe als Gäste im Reservistenverband führten schließlich dazu, dass im November 2001 eine eigene Reservistenkameradschaft im Kreisverband Oberfranken-Ost ins Leben gerufen wurde.

Nicht nur auf den Schießständen der Bundeswehr waren die Reservisten zu finden. Bei Schieß- und Militärwettkämpfen wurden Pokale gesammelt. Über 130 sind es, die von den regen Aktivitäten zeugen. Herauszuheben sind die Militärwettkämpfe in Österreich auf dem Dachstein, in Innsbruck und in Hochfilzen, Tschechien oder aber auch auf Bezirksebene. Kontakt mit Streitkräften aus vielen Ländern wurde ebenso beim Drei-Länder-Marsch in Freyung/Grafenau geschlossen. Die Spurensuche über das Ende des Zweiten Weltkrieges führte zu Ausgrabungen der gesprengten Waldhütte in der Flötz. Die damaligen Ereignisse wurden schließlich ein Beitrag im Buch: "Sie kommen - Die letzten Kriegstage in der Oberpfalz 1945".

Reservisten mit Booten unterwegs

Nicht unerwähnt dürfen Ausbildungen im eigenen Bereich mit der Bergwacht Tannenberg bleiben oder die für den Bezirksverband der Reservisten durchgeführten Wettkämpfe im Gemeindebereich. Auf der Naab, dem Regen und der Donau waren die Reservisten mit Booten unterwegs. Oft dabei waren seit 2006 auch Kameraden der RK Deining aus dem Landkreis Neumarkt, mit der eine lebendige Verbindung entstand. Insgesamt kann die Festschrift nur einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Arbeit geben. Es bleibt spannend, wie sich der Wegfall der Wehrpflicht und die immer weiteren Entfernungen zu militärischen Veranstaltungen langfristig auf die Vereine auswirken.

An der Gestaltung der Schrift wirkten Vorsitzender der KSK Martin Schmid, ihr Ehrenvorsitzender Alois Melzner und der Gründungsvorsitzende der RK Bernhard Kreuzer mit. Für den Informationsstand der Gemeinde wurden an Silvester Bürgermeister Thomas Kaufmann 25 Druckschriften übergeben. "Die habt ihr echt gut gemacht", so der Kommentar des Gemeindeoberhaupts.

Kirchenpingarten03.01.2022
Hintergrund:

Zur Festschrift

  • Die Krieger- und Soldatenkameradschaft Immenreuth hatte 2021 das 100. Gründungsjubiläum, die Reservistenkameradschaft ihr 20. Jubiläum.
  • Beide Vereine haben 135 Mitglieder.
  • Das gemeinsame Vereinsfest wird voraussichtlich am 2. Oktober 2022 stattfinden.
  • Die gemeinsam Festschrift hat 24 Seiten und umfasst auch eine Chronik zum Vereinsgeschehen.
  • Allen Interessierten wird die Festschrift zur Verfügung gestellt. Einige Exemplare sind auch im Informationsstand im Rathaus verfügbar.

Titelseite Festschrift.
 
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