(bkr) Vor drei Jahren hatte Thomas Krenzer bereits einmal eine Einladung auf die Insel erhalten. Zwischen allerlei Militärfährzeugen aus allen Epochen der Kriegsgeschichte will das Mitglieder der Reservistenkameradschaft Immenreuth heuer vom 24. bis 28. Juli Platz finden, geschützt von seinem riesigen Artilleriegeschütz, einer "Long Tom". Eine Kriegeswaffeneigenschaft besitzt sie nach dem Umbau in eine Böllerkanone nicht mehr. Höchst behördlich ist ihm dies bescheinigt worden. Was Krenzer allerdings noch benötigt, ist eine Versicherung für seine Kanone.
Sollte seine Suche erfolgreich sein, wird er drei Tage lang unterwegs sein, um sein Ziel, eine der größten Militärausstellungen der Welt, das "War and Peace Revival", zu erreichen. Schlappe 1100 Kilometer auf der Straße und Fähre liegen vor ihm, wenn er am 19. Juli aufbricht. Das besondere daran ist die Böllerkanone selbst, gezogen von einem historischen Truppentransporter AM-Generals M813. Erstmals wird es als privates Sammlerstück die deutschen Grenzen überschreiten und Belgien und Frankreich durchqueren, um England zu erreichen.
Aus Sicht der deutschen Behörden dürfte es keine Probleme geben. Ob dies die anderen Länder genauso sehen, ist noch offen. Dafür wurde ihm eine "Notfallnummer" für telefonische Rückfragen mit auf dem Weg gegeben. Krenzer jedenfalls dankt dem Landratsamt Bayreuth, für das die Beschaffung der notwendigen Bescheinigungen eine Herausforderung war.
Mit seiner Fahrt möchte Krenzer gleichzeitig zu einer Spendenaktion für "Lachen - Helfen" aufrufen. "Ich fahre mit der Kanone auf Veranstaltungen, um das Geld, dass ich für die Anfahrt und dem Schießen bekomme an bestimmte Institutionen weiterzuleiten. Ich selber übernehme die Kosten." Und die sind für die Fahrt nach England sind beachtlich. 3000 Euro errechnet er für Sprit, Fähre, Stellplatz und so weiter.
Diesen Betrag von 3000 Euro möchte der Hauptgefreite der Reserve an "Lachen-Helfen", einer Initiative der Bundeswehr und der Polizei, nach der Rückkehr aus England überweisen können. Dazu hat sich Krenzer einiges einfallen lassen. Zuerst einmal hat er ein Spendenkonto bei der VR-Bank Bayreuth eingerichtet. 400 Euro sind auf das Konto DE29 7806 0896 0008 7114 29 schon einbezahlt. Zu dem ist das Gespann jeden Montag von 19 bis 20 Uhr vor der Wartungshalle der ehemaligen Markgrafen Kaserne in Bayreuth zu bestaunen. In ein als Sparbüchse umgewandeltes Originalgeschoss der Long Tom kann dann auch der eine oder andere Euro geworfen werden. 3019 Euro hat er aus früheren Aktionen bereits an "Lachen - Helfen" überweisen können.
Diese Initiative ermöglicht es Soldaten und Polizeibeamte, Kinder bei Auslandseinsätzen über die offizielle Hilfe hinaus mit dem Nötigsten zu versorgen. Dies schafft zusätzliche Freundschaften und Beziehungen. Bis heute hat Krenzer 12 000 Euro für das Rote Kreuz, die Helfer vor Ort, Feuerwehr, Sternstunden oder für die SOS-Kinderdörfer gesammelt. Alle Spender erhalten von dem Empfänger eine Spendenquittung.
Nach der Rückkehr aus England geht es vielleicht gleich weiter nach Grafenwöhr. Dort ist geplant, dass mit einem Schuss aus der Long Tom von Thomas Krenzer das 60. Deutsch-Amerikanische Volksfest eröffnet wird.
Das Artilleriegeschütz M1 ist das einzige in Europa zugelassene und schussfähige Geschütz dieser Art. Mit Zustimmung des Bundeskriminalamts, des Verteidigungsministeriums und des Bundesbeschussamts wurde es 1995 in ein Böllergeschütz mit einer Rohrlänge von 7,4 Metern umgerüstet. Das 1941 gefertigte Geschütz kam im Zweiten Weltkrieg, im Korea- und Vietnamkrieg zum Einsatz. Den Truppentransporter als Zugfahrzeug rüstete Thomas Krenzer mit einem bequemen Wohncontainer mit allen Pipapo aus. (bkr)
Das Artilleriegeschütz M1 ist das einzige in Europa zugelassene und schussfähige Geschütz dieser Art. Mit Zustimmung des Bundeskriminalamts, des Verteidigungsministeriums und des Bundesbeschussamts wurde es 1995 in ein Böllergeschütz mit einer Rohrlänge von 7,4 Metern umgerüstet. Das 1941 gefertigte Geschütz kam im Zweiten Weltkrieg, im Korea- und Vietnamkrieg zum Einsatz. Den Truppentransporter als Zugfahrzeug rüstete Thomas Krenzer mit einem bequemen Wohncontainer mit allen Pipapo aus. (bkr)
















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