Die Wohngruppe ist die zweite im SOS-Kinderdorf. Ihre Einrichtung notwendig machten laut Dorfleiter Holger Hassel Anfragen von Jugendämtern aus den nordostbayerischen Raum nach Unterbringungsplätzen.
Das Haus Nummer 10, es gehört zu den ersten Bauwerken des 1967 eröffneten SOS-Kinderdorfes, ist eines der kleineren Gebäude. In ihm sei heute kaum noch eine Kinderdorffamilie unterzubringen, betont Holger Hassel. Entsprechend dem Standart vor über 50 Jahren hatte es nur ein Bad und kleine Mehrbettzimmer für die Kinder. Es musste daher modernisiert und erweitert werden. Der neu geschaffene Anbau erfüllt die räumlichen Voraussetzungen für die Wohngruppe. "Damit wird gleichzeitig ein Auftrag des SOS-Kinderdorfs, modern und zukunftsfähig zu bleiben, erfüllt", erklärt Hassel.
Mittelfristig verbleiben Kinder bis zu vier Jahren in der Wohngruppe. Unter Umständen auch länger bis zur erlangten Selbstständigkeit. Entsprechend dem Grundsatz des Gründers der SOS-Kinderdörfer, Hermann Gmeiner, sollen Geschwister gezielt zusammenbleiben. "Oft wird die Forderung gestellt, fünf und mehr Geschwister auf einmal unterzubringen", sagt Holger Hassel. Der erste Schritt sei oft die Aufnahme im Notaufnahmehaus "Regenbogenhaus", das neben den beiden Wohngruppen besteht.
Aufgabe der Wohngruppen sei es, die Bindung der Kinder zu den Eltern nicht zu unterbrechen. Sie solle aufrecht erhalten bleiben. Die Rückkehr zu ihnen sei die Option, erläutert der Dorfleiter. Deshalb kehrten die Kinder regelmäßig und befristet immer wieder zu ihren Eltern zurück. Im Gespräch mit ihnen und durch die Rückkehr solle herausgefunden werden, ob ein Zusammenleben wieder möglich ist. Dies bedingt, dass die Entfernung zu den Eltern kein unüberwindbares Hindernis ist. "Die Entfernung muss befahrbar sein", sagt Hassel.














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