Der Vorstand der Immenreuther Schützen hatte angeregt, dass jedes Mitglied zwischen 18 und 65 Jahren, ausgenommen Schwerbehinderte, jährlich zwölf ehrenamtliche Stunden zu leisten haben. Rund 200 Personen wären davon betroffen. Der Entwurf sah vor, jede nicht geleistete Stunde mit zehn Euro dem Mitglied in Rechnung zu stellen. Damit wäre die bereits in der Satzung enthaltene Regelung konkretisiert worden, nach der jeder zu Hilfsleistungen verpflichtet ist.
Schützenmeister Thomas Hößl betonte in der Jahreshauptversammlung bei den einleitenden Worten ausdrücklich, dass es dem Vorstand nicht um Geld, sondern um die Arbeitskraft gehe. "Viele Aktive opfern ihre Freizeit", dennoch musste im zurückliegenden Jahr an 21 Schießtagen die Anlage geschlossen bleiben, weil keine Aufsicht gestellt werden konnte.
Nicht alleine der Schießbetrieb ist betroffen. Weit ist das Feld, in denen sich die Mitglieder erbringen können. Es reicht bis zum Kuchenbacken für Feste. Auch bei Festbesuchen können Stunden erbracht werden, ebenso bei Rundenwettkämpfen, Meisterschaften und so fort. "Es sollte jedem möglich sein, pro Monat eine Stunde zu leisten", unterstrich der Schützenmeister. Er sah in der Regelung keine Erfindung des Vereins.
Die vom Vorstand angestrebte Satzungsänderung wurde jedem Mitglied zugesandt. Sechs schriftliche Stellungnahmen gingen dazu ein. Mehr Wortmeldungen waren es in der Jahreshauptversammlung am Sonntag im Schützenhaus. Diese regten statt einer Arbeitsleistung auch eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge an. Es gab jedoch Befürchtungen, dass Mitglieder den Verein verlassen würden. Auch empfanden einige zehn Euro für eine nicht geleistete Stunde als zu hoch.
Der Spagat zwischen Motivierung der Mitglieder und Ausgleich für nicht geleistete Arbeitsstunden gelang nicht. Vielmehr kündigte der Vorstand eine Neufassung der angestrebten Satzungsänderung verbunden mit einer Information der Mitglieder an. "Wir wollen es nicht übers Knie brechen. Es soll ein Regelwerk für die Zukunft werden", betonte Thomas Hößl. Grundlage dafür wird eine Hochrechnung der jährlich zu erbringenden Stunden sein. Dabei hofft man, dass sich alle berufen fühlen, Dienst ehrenamtlich zu leisten.
Dieses Engagement wird vor allem auch im Hinblick auf das 100. Gründungsfest 2021 eingefordert werden müssen. Ein großes Dreitagefest will die Schützengesellschaft nicht feiern. Mehrere Veranstaltungen sollen das Jubiläumsjahr begleiten. Erste Vorschläge gingen dazu in der Jahreshauptversammlung bereits ein: Jubiläumsgartenfest, -schießen, Ehrungsabend, Preisschießen und Böllertreffen wurden genannt.
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