Zum Problem Rathaus brachte Bürgermeisterkandidat Anton Dornheim eigene Vorstellungen mit ins Sportheim. Unbeantwortet blieb dabei die Frage, ob hat die Gemeinde bereits die beiden Parzellen für einen Rathausneubau erworben oder entsprechende Kaufverträge abgeschlossen hat. Ein Kauf wurde bislang verneint. Daher stand die Frage im Raum, welchen Zweck die Bauvoranfrage für den Bau eines 28 mal 18 Meter großen, unterkellerten Gebäudes mit Obergeschoss verfolgte.
Weiter fragten sich die Genossen, warum 2014 die Pläne in den Schubladen mit Kostenschätzung für die Sanierung und dem Umbau des Rathauses verschwunden sind. Enttäuscht war sie auch darüber, dass diese Planungsunterlagen unter Verschluss gehalten werden.
Ersatzbau für Lehrerwohnung
Dornheim hatte aus diesem Grund zwei von ihm entworfene Ansichts- einschließlich Grundrissskizzen mit zur Versammlung gebracht. Er unterlegte dabei, wie aus der bestehenden Bausubstanz des Rathauses etwas Sinnvolles gemacht werden könne. Im Vordergrund steht, einerseits den Baustil des Hauptgebäudes zu erhalten und andererseits die alte Lehrerwohnung durch einen Neubau zu ersetzen. Dieser soll sich in Rathaus und Schule integrieren. Nach Bedarf könnten die geschaffenen Räumlichkeiten zur Nutzung dem Rathaus und der Schule zugeschlagen werden. Hinter den beiden Zeichnungen steht der Grundriss mit ihren Funktionen und Anforderungen an die Raumaufteilung. Stimmig müsse es sein, meinte der Architekt.
Keine konkrete Antwort konnte SPD-Gemeinderat Erich Hader zum angestrebten Grundstückserwerb für ein neues Rathaus geben. Die Bauvoranfrage der Kommune im September und die Genehmigung beim Landratsamt basierte nach seiner Aussage auf einer Skizze. Alleine die zu erwarteten Kosten von zwei bis drei Millionen Euro wären von der Gemeinde nicht zu tragen. Es wäre verbranntes Geld, betonte er.
Seine Überlegungen führten deshalb zur Rückkehr in die Verwaltungsgemeinschaft Kemnath. Mit dem amtsenthobenen Bürgermeister säßen acht Beschäftigte in der Verwaltung, von denen regelmäßig nur zwei bis drei anwesend seien. "Der Rest glänzt durch Abwesenheit", sagte Hader. Für das Personal werden jährlich über 600 000 Euro ausgegeben. In einer VG würde die Hälfte der Kosten bei gleicher Leistung anfallen, rechnete er vor. In Immenreuth könnten der Bürgermeister und eine Ansprechperson verbleiben.
Gutachten nicht vorgelegt
Kritik an den Containern auf dem Parkplatz der Mehrzweckhalle blieb nicht aus. Dort sollte die Verwaltung der Gemeinde bereits Ende Oktober einziehen. Neuer Termin ist nun Ende Januar. Festgestellt wurde, dass die Entscheidung des Gemeinderates aufgrund der Aussagen des amtierenden Bürgermeisters und dem Leiter der Verwaltung im September getroffen wurde. Als dringlich wurde die Auslagerung der Verwaltung beschrieben, begründet auf den Schimmelbefall und dem Brandschutz. Dem Gemeinderat selbst wurden die Gutachten nicht vorgelegt und auch Alternativen zu den Containern nicht einbezogen, hieß es.
Antworten auf die offenen Fragen zum Rathaus und zum Beitritt zur Verwaltungsgemeinschaft werden deshalb bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag erwartet.
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