Immenreuth
01.07.2024 - 19:18 Uhr

SOS-Kinderdorf in einen großen Festplatz verwandelt

Das SOS-Kinderdorf war einen Tag lang ein großer Festplatz. Dutzende von Aktionen und jede Menge Verpflegungsstände ließen keine Langeweile und auch keinen Hunger und keinen Durst aufkommen.

"Die Kinder und Familien haben viel vorbereitet und ein tolles Programm auf die Beine bestellt", versprach der Leiter des SOS-Kinderdorfs Oberpfalz, Holger Hassel, bei seiner Begrüßung der Besucher des Sommerfestes. Und er hielt damit Wort. Unterstützt wurde die soziale Einrichtung von vielen Vereinen und Verbänden. Sie stellten unter Beweis, dass das SOS-Kinderdorf eine integrierte und über die Gemeindegrenzen hinaus geschätzte Einrichtung ist.

Das alle zwei Jahre stattfindende Sommerfest bot ein fünfstündiges und abwechslungsreiches Angebot für die Kinder unter dem Motto "Spielen ohne Grenzen". Spiel und Spaß wurden auf 24 Stationen angeboten. Darüber hinaus gab es an 10 weiteren Anlaufpunkten Getränke und Essen für die Gäste. Die Angebote waren über das große Areal verteilt worden.

Großes kulinarisches Angebot

Der Obst- und Gartenbauverein bot zum Beispiel Kartoffelspiralen an. Der Hofloher Spielplatztrupp verköstigte die Besucher mit Bratwürsten und Steaks. Wer gerne in einen Burger beißt, der konnte dies bei den "Veterans of foreign wars", einer patriotischen Organisation von US-Kriegsveteranen, tun.

Für die ganz Kleinen drehte sich gleich am Eingang ein Kinderkarussell. Die ersten musikalischen Töne entboten die Schüler der internen Musikschule des SOS-Kinderdorfs unter Leitung von Martin Zeidler. Inspiriert davon durften die Kinder bei der Jugendblaskapelle Kemnath an vielen Instrumenten erste Erfahrungen beim Musizieren sammeln.

Das Angebot war groß. Für die Besucher war es fast unmöglich, alle Stationen zu besuchen. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren auch die schattigen Plätzchen im Biergarten gefragt. "Sepp Schabernack" aus Schwarzenfeld alias Sepp Fischer unterhielt mit Jonglagen und Zaubereien in einer kleinen Zirkusarena unter einer kühlenden Laubbaumgruppe die Gäste. Einen Programmpunkt stellten auch Führungen durch das SOS-Kinderdorf mit seinen verschiedenen Einrichtungen dar. Auch das Haus einer der Familien im Kinderdorf konnte besichtigt werden. Informiert wurde überdies, was die angegliederten Wohn- und Tagesgruppen, die ambulante Hilfe und die Jugendsozialarbeit an den Schulen in der Region leisten.

Spenden überreicht

Dorfleiter Holger Hassel konnte sich zudem über einige Spenden freuen. Stellvertretender Landrat und Bürgermeister Günter Kopp aus Kulmain, Zweiter Bürgermeister Josef Hecht aus Immenreuth und Kemnaths Stadtoberhaupt Roman Schäffler übergaben entsprechende Kuverts. Über die Höhe der Spenden wurde nichts bekannt.

Josef Hecht hob in einem Grußwort die gute Zusammenarbeit des SOS-Kinderdorfs mit der Gemeinde hervor. Das Kinderdorf sei eine gut vernetzte und gewachsene Einrichtung in der Gemeinde und habe einen guten Ruf. "Die Kinder sind überall mit eingebunden, und es gibt ein gutes Miteinander", so Hecht. Für den Landkreis unterstrich Kopp: "Hier wird hervorragende Jugendarbeit geleistet". Das Kinderdorf gebe als eine Hilfsorganisation Jungen und Mädchen ein zweites Zuhause, unterstütze sie und stärke sie in ihrer Entwicklung.

Unterschriften gesammelt

Diese Feststellung unterstützte eine Vertreterin des SOS-Kinderdorfs, die im Rahmen einer bundesweiten Aktion des Kinder- und Jugendrats der SOS-Kinderdörfer Unterschriften dafür sammelte, dass Kinder in den Einrichtungen mehr Rechte bekommen und ohne Einwilligung der Eltern selbst über Dinge wie eine Therapie entscheiden können.

Hintergrund:

SOS-Kinderdorf Immenreuth

  • 1963 spendete die Fabrikantenfamilie Trassl/Dr. Sieber ein rund 20.000 Quadratmeter großes Grundstück zum Bau des SOS-Kinderdorfs Oberpfalz.
  • Im Herbst 1964 wurde mit dem Bau begonnen.
  • Seitdem wurde das SOS-Kinderdorf Heimat und Zuhause für über 700 Kinder.
  • Heute ist das SOS-Kinderdorf Oberpfalz ein Verbund von ambulanten, teilstationären und stationären Jugendhilfeangeboten.
  • Die Betreuung in derzeit acht Kinderdorffamilien mit jeweils fünf bis sechs Plätzen bietet Kindern und Jugendlichen eine in der Regel längerfristig angelegte Lebensgemeinschaft außerhalb ihres Elternhauses.
  • Jeder Kinderdorffamilie steht ein eigenes Haus zur Verfügung, das die Kinderdorfmütter zusammen mit den Kindern und Jugendlichen nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen gestalten.
  • Auf dem Kinderdorfgelände befinden sich zudem zwei Wohngruppen und eine heilpädagogische Tagesgruppe. Organisatorisch angegliedert ist eine Wohngruppe in Bayreuth.
  • Zurzeit werden insgesamt 100 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betreut.
    Quelle: SOS-Kinderdorf Immenreuth.
 
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