(ak) Ellenbogen in der Gesellschaft – Zwietracht und keiner mag den Anderen – nur Vorteile für sich zählen im Leben. Was dadurch entsteht, hat jeder schon erlebt und will es verdrängen. Auch die kleinen Leute von Swabedo. Ein unterhaltsames aber auch zum Nachdenken anregendes musikalisches Schultheater zeigte die Klasse 2/3/4 des Sonderpädagogischen Förderzentrums beim Schulfest mit Entlassfeier. Das Musical wurde von Klassenlehrerin Kristina Hacker einstudiert. Sie wurde bei den Kulissen und Kostümen unterstützt von Förderlehrerin Brigitte Koch und bei der Maske von Melanie Iadonisi.
Zur Handlung:
Kinder spielen, ein Mädchen kommt dazu, will mitspielen und auch einige Figuren abhaben. Es kommt zu einem kleinen Streit und der Junge Jonas (Alexander Bauer) ist uneinsichtig und will nichts abgeben. Mit den Worten: „Ihr könnt mich mal! Ich bekomme auch nichts geschenkt!“ setzt er sich mit seinen Kopfhörern auf eine Bank und schmollt. Es erscheint „der gute Gedanke“ (Xenia Baisi) und erzählt Jonas folgende Geschichte:
Vor langer Zeit lebten in dem Dorf Swabedo sehr glückliche kleine Leute. Sie nannten sich Swabedodas. Sie liefen herum mit einem Lächeln bis hinter die Ohren und grüßten jedermann und schenkten sich gegenseitig kleine Pelzchen. Ein jeder von ihnen trug über seine Schulter einen Beutel, und der Beutel war angefüllt mit weichen Pelzchen. So oft sich Swabedodas trafen, gab der eine dem anderen ein warmes, weiches Pelzchen als Zeichen "Ich mag Dich!" Man fühlt sich dadurch anerkannt, geliebt in Swabedo und Alle waren glücklich und fröhlich. Außerhalb des Dorfes, in einer kalten dunklen Höhle wohnte ein einsamer, grüner Kobold (Pascal Wagner). Er hatte schon einige Male am Rande des Dorfes gestanden und sich gewünscht, er könnte mitten unter den fröhlichen Menschen sein - aber er hatte nichts, was er hätte dazu tun können. Einmal, als er einer kleinen Swabedoda begegnete, und diese ihm mit einem Lächeln ein Pelzchen schenken wollte, lehnte er dieses ab: "Du, hör mal, sei nur nicht so großzügig mit deinen Fellchen. Weißt du denn nicht, dass du eines Tages kein Fellchen mehr besitzen wirst, wenn du sie einfach so an jeden verschenkst?" Die Swabedoda Svenja (Melinda Weber) war darüber so unglücklich, dass sie überhaupt nicht über das, was sie eben gehört hatte, nachdenken konnte. Denn eigentlich besaß jeder Swabedoda einen unerschöpflichen Vorrat an Pelzchen, und wenn er ein Pelzchen verschenkte, bekam er sofort von einem anderen eines wieder - ein Leben lang. Auch der Kobold wusste dies, doch er verließ sich auf die Gutgläubigkeit der kleinen Leute. Als Smina (Stella Kagerer) ihrem Freund Sven wieder eines schenken wollte, wehrte er ab. "Behalte es lieber, wer weiß, wie schnell der Vorrat abnehmen wird!" Und so kam eine Lawine des Misstrauens und Argwohns ins Rollen. Von da an überlegte sich jeder sehr gut, wann er ein Pelzchen verschenkte. Oben am Waldrand saß der Kobold, beobachte alles und rieb sich die Hände.
Nun griff der Bürgermeister ein und verordnete, dass die Zahl der Pelzchen festgestellt wurde und nur mehr als Zahlungsmittel zugelassen sind.
Selbst Freundschaftsdienste mussten bezahlt werden. Aber Svenja wollte die frühere Glückseligkeit wieder und ging mit ihren Pelzchen zum Kobold. Sie schenkte ihm ein besonders schönes, weißes Pelzchen, auch die anderen Dorfbewohnern bekamen wieder solche geschenkt. Die Freude kehrte nach Swabedo zurück. Jonas verstand, nachdem er sich die Geschichte von dem „guten Gedanken“ angehört hatte, was wirklich wichtig ist im Leben.
Der „gute Gedanke“ meinte: „Also wenn ihr mich mal brauchen solltet: Ich bin zur Stelle“. Mit dem von den Kindern getanzten Swabedo-Blues endete das Musical unter dem Beifall der Ehrengäste und Eltern.
Immenreuth
26.07.2018 - 14:25 Uhr
Swabedo gibt`s auch hier
von Arnold Koch
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