Nagel
07.05.2019 - 16:14 Uhr

Initiative in Nagel: "Jetzt retten wir die Bienen selbst"

Am Volksbegehren für mehr Artenvielfalt unter dem Motto „Rettet die Bienen“ in Bayern war Nagel die Gemeinde mit den meisten Unterschriften im Landkreis. Die Biologin Dr. Kristina Schröter fordert die Bürger auf: „Macht selbst was!“.

Die Familie Steinbruckner in Nagel hat eine große Gartenfläche mit artenreichen Bewuchs und hatte sich überlegt einen Rasenroboter zu kaufen. Nun aber haben sie sich für einen Balkenmäher entschieden sowie für die Anlage eines Blühstreifens.
Auf dem Bild sind einige Mitglieder der Gruppe mit dem Motto „Jetzt retten wir die Bienen selbst“ zu sehen. Von links: Bernd Steinbruckner, Erika Bauer, Jutta Czech, Elias Reithmeier, Helga Steinbruckner, Farzad Khalil und Dr. Kristina Schröter. Bild: kkl
Die Familie Steinbruckner in Nagel hat eine große Gartenfläche mit artenreichen Bewuchs und hatte sich überlegt einen Rasenroboter zu kaufen. Nun aber haben sie sich für einen Balkenmäher entschieden sowie für die Anlage eines Blühstreifens. Auf dem Bild sind einige Mitglieder der Gruppe mit dem Motto „Jetzt retten wir die Bienen selbst“ zu sehen. Von links: Bernd Steinbruckner, Erika Bauer, Jutta Czech, Elias Reithmeier, Helga Steinbruckner, Farzad Khalil und Dr. Kristina Schröter.

Der Artenschutz sei nicht nur Sache der Landwirtschaft, auch Bürger können die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge unterstützen. Mit einer Hand voll Samen für bienenfreundliche Blumen kann in einem Bereich im Garten oder auf dem Balkon ein Teil blühende Landschaft geschaffen werden.

In Nagel ist eine Gruppe von zehn Mitgliedern aus dem Natur- und Kräuterdorfverein und dem örtlichen Fichtelgebirgsverein, darunter auch Flüchtlinge, aktiv geworden. Sie legen mit einer mehrjährigen Saatgutmischung vom Netzwerk „Blühende Landschaft“ insektenfreundliche Blühstreifen auf Ackerflächen und kleine Flächen in Gärten an. Die Gruppe hat sich inzwischen aus Spendengeldern eine Grasfräse zugelegt und leiht diese auch aus. Vergleichend, erklärte Christina Schröter, sei eine natürliche Wiese wie eine Hand, eine angelegte Wiese wie eine Prothese. Diese müsse über Jahre gepflegt werden. Die Nageler Gruppe mit der Initiative „Jetzt retten wir die Bienen selbst“ hat bereits sechs Anlagen mit je zehn bis 15 Quadratmeter Fläche in verschiedenen Gärten angelegt. Und weitere sind bereits angemeldet.

Die Mischung ist laut Saatgutpartnerunternehmen Rieger-Hofmann für eine Standzeit von fünf Jahren konzipiert und besteht zu 60 Prozent aus Kulturpflanzen und 40 Prozent aus Wildarten. Enthalten sind Buchweizen, Borretsch, Sonnenblume, Kornblume,Färberkamille, Natternkopf, Flockenblume, Margerite, Wiesen-Salbei, Steinklee, Hornklee und vieles mehr.

Die Mischung könne laut Dr. Kristina Schröter auch in Kübeln auf dem Balkon ausgesät werden. Je mehr Nährstoffe, desto mehr Blüten. Bei Fragen könnten sich die Nageler an sie wenden.

Die Mischung „Blühende Landschaft- mehrjährig“ ist ausreichend für zirka zehn Quadratmeter und wird mit einer Anleitung zur Aussaat im „Haus der Kräuter“ sowie im Wirtshaus „Zur Mauth“ angeboten. Zehn Prozent des Erlöses werden in weitere Anlagen investiert. Dr. Kristina Schröter hat jedoch ein Anliegen an die Käufer der Saatgutmischung: „Bitte in den Garten säen und nicht in die Landschaft kippen“.

 
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