Eine Einrichtung von der Größe, Vielfalt und Art für Menschen mit geistiger Behinderung habe sie noch nicht kennengelernt. Das stellte Sozialministerin Ulrike Scharf im HPZ fest. Vorstandsvorsitzender Christian Stadler stellte der Politikerin das in der Oberpfalz einmalige Projekt "Kinder- und Jugendwohnen" vor. Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger, der den Ministerbesuch angeregt hatte, bezeichnete gegenüber der Ministerin das HPZ als Marktführer im heilpädagogischen Bereich und als Highlight der Region.
Am 15. Juli Einweihung
Stadler sprach von 6,3 Millionen Euro Kosten für das Projekt. Man habe auch sehr viele Spenden erhalten. Einweihung wird am 15. Juli sein. Die Leiterin dieser Einrichtung, Stephanie Filchner, stellte der Ministerin das Konzept mit den 24 Plätzen vor. Es gebe drei Wohnformen: eine offene, die halboffene und die geschlossene Gruppe. Die Kinder- und Jugendlichen im Alter von 3 bis 20 Jahren seien tagsüber in der Schule und kämen danach in ihre Wohngruppe. Filchner informierte die Ministerin auf Nachfrage, dass die Kinder aus der Region kommen, aber dass es Unterbringungsanfragen aus ganz Deutschland gebe. Der Kontakt zu den Eltern sei unterschiedlich. Einige holten ihre Kinder am Wochenende oder in den Ferien nach Hause, aber es gebe auch Fälle, wo sich die Eltern nicht kümmerten.
Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher sprach die Inklusionskampagne an. Er plädiere da durchaus auch für eine größere, weil sich wie hier im HPZ zeige, dass es für die betreuten Menschen die ganze Bandbreite an Versorgungs- und Betreuungseinrichtungen im Haus gebe. Das verdeutlichte auch Aufsichtsratsvorsitzende Birgit Reil. Vom Kindergarten über die Schule bis zur Werkstatt und ins Wohnheim könne Behinderte der Weg führen. Die Eltern hätten hier im HPZ die Sicherheit, dass sie nicht alle paar Jahre eine andere Einrichtung für ihr Kind suchen müssten.
Kritik an Vorgaben
Bezüglich der Wohnprojekte für geistig Behinderte außerhalb des HPZ brachte Stadler das hierfür extra gekaufte Hotel in Neustadt/WN mit all den Problemen, die es gibt, ins Gespräch. "Die Auflagen, die hier gemacht werden für Menschen, die durchaus fit sind, müssten neu überdacht werden", sagte Landrat Andreas Meier. "Mit den Standards ist das so eine Sache, wir müssen da pragmatischer werden", meinte die Sozialministerin dazu.
Kinder- und Jugendwohnen
- Kosten: 6,3 Millionen Euro
- 2 Häuser mit 3Gruppen und 24 Plätzen
- Einrichtung für Kinder- und Jugendliche im Alter von 3 bis 20 Jahren














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