Im November 2017 wurde bei der letzten Mitgliederversammlung des Vereins "HPZ-Lebenshilfe für Behinderte e.V. Irchenrieth" eine neue Vereinsstruktur beschlossen. Die Verantwortlichen haben diese zügig umgesetzt. Aufsichtsratsvorsitzender ist Johann Bock, seine Stellvertreterin Birgit Reil. Weiter gehören dem Aufsichtsrat Daisy Brenner, Dieter Wettinger und Max Hohlrüther an. Als Vorstandsvorsitzender fungiert Helmut Dörfler, Brigitte Krause ist seine Stellvertreterin.
Bock gab in seinem Bericht interessante und ausführliche Informationen über die gesetzlichen Änderungen an die zahlreich anwesenden Mitglieder weiter. Das Thema Wohnheim- und Kurzeitpflegeplätze ist durch eine unerwartet hohe Zahl an Notaufnahmen im Jahre 2017 akut geworden. Um zukünftigen Erfordernissen entsprechen zu können, laufen Planungen für ein neues Wohnheim auf einem neu erworbenen Grundstück in Weiden "Hinterm Rangierbahnhof". Auch über kurzfristige zusätzliche Wohnheimplätze in derzeit anderweitig genutzten Räumen wird beraten.
"Wir leben in Zeiten großer Veränderungen durch das Bundesteilhabegesetz (BTHG)", stellte Aufsichtsratsvorsitzender Bock fest. Bei der derzeitigen Planung eines neuen Wohnheimes müsse das HPZ auf die Umsetzung der politischen Beschlüsse warten, die stufenweise bis 2023 erfolgen sollen. Weiter wurde vor kurzem vom bayerischen Kabinett ein "Sonderprogramm zur Förderung von inklusivem Wohnraum - zeitgemäße Neuausrichtung der großen Einrichtungen für Menschen mit Behinderung" beschlossen. Dabei geht es um "Konversion", d.h. um die Dezentralisierung der großen stationären Einrichtungen in kleine flexible Wohneinheiten. Das bedeutet für das HPZ, dass zukünftig Wohnformen in verschiedenen Orten des Einzugsgebiets in kleinen Einheiten an geeigneten Plätzen angeboten werden müssen. Neben diesen Problemen sieht Bock mittlerweile auch, dass es immer schwieriger werde, geeignete Mitarbeiter zu finden. Eine weitere große Aufgabe werden auch die den politischen, gesellschaftlichen und baulichen Anforderungen entsprechenden Renovierungen der bestehenden Wohnheime sein. Doch Bock betonte: "Wir jammern nicht, wir nehmen die Herausforderungen an! Wir haben als HPZ vor 50 Jahren als Zusammenschluss betroffener Eltern begonnen, haben uns weiterentwickelt, heute sind wir ein modernes Dienstleistungsunternehmen für Hilfeempfänger. Die von uns Betreuten sind unsere Kunden, denen wir ein attraktives Wohnangebot anbieten wollen. Nur so können wir unseren guten Ruf, unseren hohen Standart und unser HPZ insgesamt erhalten."
Über 700 Mitarbeiter betreuen 1050 Menschen, berichtete Vorstandsvorsitzender Helmut Dörfler. Rund 220 Plätze in Wohn- und Pflegeheimen stehen bereit, doch müsse mehr für Wohnen getan werden. Da es nicht mehr Geld gäbe, werde es immer wieder Grenzen geben, bedauerte er. Der Neubau der Förderstätte werde zurzeit bezogen, es stehen dann über 100 Plätze zur Verfügung. Das Pflegeheim sei bei der Erstellung vielfach umstritten gewesen, heute würden das HPZ Irchenrieth viele Einrichtungen darum beneiden, konstatierte Dörfler. "Wir bieten dort normales Leben!" Zahlreiche Baumaßnahmen laufen, so sei der Umbau der Werkstatt fast fertig, das Kinderprojekt ist im Bau, die Renovierung des Förderstätten-Altbaus folgt und "in der Schule kommt einiges auf uns zu". Einladungen erfolgten für die Kunstnacht in der Regenbogenwerkstatt in Weiden (26.10.), den Weihnachtsbasar (1.12.) in Weiden und in Eschenbach und die Weihnachtsfeier am 16.12. in der Max-Reger-Halle.
Die Schule mit 143 Kindern laufe gut, so stellvertretende Vorstandsvorsitzende Brigitte Krause. Für die Tagesstätte sei mehr Individualbetreuung nötig, forderte sie vom Bezirk. Die Planung für den Schulneubau sei noch im Gange, das Kinderheim soll 2020 fertiggestellt sein und sei wegen geringer Förderung sehr kostenintensiv für das HPZ. Sie richtete einen Spendenaufruf an alle.
Einstimmig wurde die von Birgit Reil vorgetragene "Geschäftsordnung des Aufsichtsrats des Vereins HPZ-Lebenshilfe für Behinderte e.V." von der Mitgliederversammlung beschlossen. Keine Einwendungen ergaben die Berichte der Kassenprüfer und des Wirtschaftsprüfers. Die Stiftung "Sonnenblume" konnte aus wirtschaftlichen Erlösen die Schule und bedürftige Betreute unterstützen, berichtete Dieter Wettinger. Der Beirat des HPZ wurde 2017 aufgelöst und ist nun durch ein Elternteam unter Leitung von Elisabeth Walberer weiter aktiv.













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