Die Bauarbeiter der Gemeinde hatten - mit Bürgermeister Josef Hammer als Einweiser - das zehn Meter lange und drei Meter breite Gefährt mit zentimetergenauem Rangieren zwischen den Bäumen platziert. Die Unterkunft ist eine echte Augenweide geworden.
Das sprach sich schnell herum. Resi Lindner war eine der ersten, die mit ihrer Enkeltochter auf dem Arm das neue Domizil des Waldkindergartens begutachtete. Sowas hatte sie sich nicht vorgestellt. Außen witterungsbeständiges Lärchenholz, innen alles in Kiefer. Nichts furniert, sondern Schränke, Regale und Tische in Massivholz. Zudem eine Trockentoilette mit Wasserbehälter für das Waschbecken.
Eine Gasheizung sorgt für Wärme, und mitten im Wald brennt auch das Licht, wenn man den Schalter drückt. Denn auf dem Dach ist eine Solaranlage. Natürlich wird so manches für die Inneneinrichtung angeschafft. Ebenso auch Hängematten für außen, Schubkarren und Schaufeln.
Wenn man bedenkt, dass der Bau eines Kindergartens von der Planung bis zur Inbetriebnahme Jahre dauern kann und sicher mehr als eine Million Euro kostet, dann ist der Wagen geradezu ein Schnäppchen. Ein Jahr verging seit der Idee. Im Oktober war Genehmigung, diese Woche will man den Betrieb aufnehmen. Kosten für die Gemeinde: 90 000 Euro. Der neue Waldkindergarten soll keine Konkurrenz zum bestehenden kirchlichen Kindergarten St. Otto sein. Dieser war trotz Erweiterung schon wieder an die Kapazitätsgrenzen gestoßen. "Darum galt es für uns zu handeln", so Bürgermeister Hammer, der all das in enger Absprache mit Pfarrer Alfons Forster verwirklicht hat, weil man beim Konzept auch mit dem Kindergarten St. Otto zusammen arbeiten will. Dies bestätigt Sabrina Schwabl vom LearningCampus, Betreiber des Waldkindergartens. Sie berichtet, dass der Waldkindergarten für 25 Kinder ab dem Alter von zwei Jahren und neun Monaten zugelassen ist.
Für den Betrieb, der diese Woche anlaufen soll, hat man auch schon Anmeldungen sowie mit Marvin Lahrsow einen Leiter. Die Öffnungszeit ist von 7 bis 14 Uhr. Je nach Buchungszeit liegt der Beitrag für die Eltern zwischen 110 und 130 Euro. Wobei es vom Freistaat eine Förderung bis zu 100 Euro geben kann.
"Die Besichtigung und Abnahme durch das Kreisjugendamt ist bereits schon am Freitag erfolgt, sodass einem Start nichts mehr im Wege steht", freut sich Bürgermeister Hammer. Es wird auch eine Einweihung durch Pfarrer Forster geben. Einen Namen sucht man noch, und ein offizielles Einweihungsfest muss man noch verschieben.
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