Letzteres bezieht sich auf Fritz Michael Gerlich, geboren 1883 in Stettin, evangelisch getauft, der 1901 zum Studium nach München kam.
Nach dem Studium der Geschichtswissenschaften mit Promotion, begann er im bayerischen Archivdienst zu arbeiten. Nach einer erfolglosen Kandidatur für den Münchner Stadtrat und den Bayerischen Landtag 1920 wurde der politisch interessierte Gerlich zum Hauptschriftleiter der "Münchner Neuesten Nachrichten", dem Vorgängerblatt der "Süddeutschen Zeitung", bestellt.
Der Hitlerputsch in München am 1923 lässt Gerlich zum entschiedenen Gegner der Nationalsozialisten werden. Der Journalist lernte bei einem Besuch in Konnersreuth 1927 Therese "Resl" Neumann kennen. Das löst in ihm eine intensive Hinwendung zum Glauben aus. Am 15. Februar nimmt er Abschied von der Zeitung und arbeitet von 1929 und 1930 als Archivar. In dieser Funktion kämpft er weiter um die Glaubwürdigkeit der Resl.
1930 erwirbt er mit Unterstützung des Fürsten Erich zu Waldburg-Zeil die Wochenzeitung "Illustrierter Sonntag". Darin wird Hitler bereits 1931 als "größenwahnsinnig" bezeichnet. Gerlich bekämpft ihn publizistisch in aller Schärfe.
Im gleichen Jahr konvertiert Gerlich zum Katholizismus. Therese Neumann ist bei der Kommunion anwesend und bringt Gerlich ein Kommuniongeschenk. Im Januar 1932 wird die Zeitschrift in "Der gerade Weg" umbenannt. Das Blatt warnt unmissverständlich vor dem Nationalsozialismus und wird für vier Wochen verboten.
1933 wird die Redaktion von der SA gestürmt und verwüstet. Gerlich selbst wird schwer misshandelt, verhaftet und in München in Schutzhaft genommen, ohne Gerichtsverhandlung und Rechtsbeistand.
In der Haft wird er gefoltert und 1934 in der Nachfolge des Röhmputsches nach Dachau überführt. Dort wird er erschossen. Seine Leiche wird verbrannt. Auf ein Requiem zu seinen Ehren in München St. Bonifaz im Juli 1934 durfte öffentlich nicht hingewiesen werden.
Tief berührt schilderte Voderholzer, wie Gerlich sehenden Auges für seine Überzeugung dem Tod entgegenging. An die Zuhörer appellierte er, nie die Rechtsstaatlichkeit eines Landes aus dem Blickwinkel zu verlieren, was gerade heute wieder besonders wichtig sei.
Am 16. Dezember 2017 wurde der Seligsprechungsprozess für Fritz Gerlich eröffnet. Am 13. Februar 2005 wurde der Seligsprechungsprozess der Therese Neumann eröffnet, die Fritz Michael Gerlich immer wieder angehalten hat, für seine Überzeugung zu kämpfen.















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