Kaibitz bei Kemnath
21.01.2019 - 12:42 Uhr

Bauern lassen Bayern aufblühen

Bei der Gebietsversammlung des Bayerischen Bauernverbands informiert der stellvertretende Bezirkspräsident und Kreisobmann Ely Eibisch über den aktuellen Stand in der Agrarpolitik. Er sieht mehr Büroarbeit auf seine Zuhörer zukommen.

Kreisobmann Ely Eibisch erläutert den aktuellen Stand in der Agrarpolitik und die geplanten Neuerungen. Bild: rpp
Kreisobmann Ely Eibisch erläutert den aktuellen Stand in der Agrarpolitik und die geplanten Neuerungen.

Ely Eibisch, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), zeigte in einer Gebietsversammlung die Anstrengungen der bayerischen Landwirte auf, um die Biodiversität (Artenvielfalt) zu stärken. Jeder Zweite habe sich dazu verpflichtet, freiwillig mehr für den Umwelt- und Naturschutz zu tun. Mit Blühstreifen ließen sie den Freistaat regelrecht aufblühen, meinte er in der Schlossschänke.

2018 sei so ein Blühstreifen entstanden, der von Hamburg bis Gibraltar reichen würde. Die Bauern bewiesen, dass sie die Artenvielfalt erhalten und stärken wollen, indem sie gezielt Lebensraum für die Tiere schaffen. Der BBV rufe auch 2019 wieder auf, beim Kulap (Kulturlandschaftsprogramm) und beim Vertragsnaturschutz mitzumachen.

Wichtiges Thema sei die Neufassung der GAP (Gemeinsame Agrarpolitik), die 2020 in Kraft treten soll. Zukünftig sollten nur "echte" Landwirte in den Genuss der Förderungen kommen. Dies bedeute, dass Landwirte, bei denen die landwirtschaftliche Tätigkeit ein unwesentlicher Teil ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit oder deren Haupttätigkeit nicht die Ausübung der Landwirtschaft sei, außen vor bleiben. Schon jetzt sei erkennbar, dass die Berufskollegen dafür noch mehr Büroarbeit leisten müssen, betonte Eibisch.

Neues gab es auch bei den "benachteiligten Gebieten" zu berichten. Der von der EU auferlegte Systemwechsel sehe drei Benachteiligungsstufen vor: Berggebiete, Gebieten mit Benachteiligungen aus anderen Gründen und Gebiete, die aus erheblichen naturbedingten Gründen benachteiligt sind. Die Neuabgrenzung erfolge zukünftig auf der Ebene der Gemarkungen, erklärte der Redner. Bedenklich ist für ihn zudem die Tatsache, dass pro Tag in Bayern zirka zwölf Hektar für die landwirtschaftliche Nutzung verloren gingen.

In Bezug auf die Afrikanische Schweinepest wies Eibisch darauf hin, dass es ein Maßnahmenpaket für die Prävention und eines bei Befall gibt. Er berichtete auch von den Hürden, bis der Einsatz von Nachtsichtvorsatzgeräten erlaubt ist. In den Verträgen müssten die Jäger namentlich benannt werden. Für reichlich Diskussionsstoff sorgte der Wolf. Einige Anwesende vertraten die Meinung, dass eine Regulierung benötigt würde, vor allem für auffällige Tiere. Geschädigte müssten wissen, dass es nur bei reinrassigen Wölfen eine Entschädigung gebe. Auch die Probleme mit den Fischottern und Bibern waren Teil der Aussprachen.

Kreisgeschäftsführer Ulrich Härtl zeigte die Unterstützungsangebote des BBV auf. Dieser stelle Landwirten kompetente Fachberater zur Seite und biete ihnen individuelle Dienstleistungen an. Als Beispiel nannte Härtl den Lebensphasencheck. Dieser überprüfe, ob bei der persönlichen Lebensplanung in Sachen Absicherung und Altersvorsorge an alles gedacht worden sei. Auch bei Fragen zur Sozialversicherung stehe der BBV beratend zur Seite. Dieser helfe auch bei allen Rechtsfragen um den landwirtschaftlichen Betrieb, so bei Hofübergabeprozess, baurechtlichen Angelegenheiten, Umweltschutz und straßenverkehrsrechtlichen Maßnahmen. Abschließend lud Härtl zum Landfrauentag am Donnerstag, 7. März, in Erbendorf ein, zu dem auch Männer willkommen sind.

Zahlreiche Landwirte informierten sich in der Schlossschänke in Kaibitz über die Neuerungen, die auf sie zukommen. Bild: rpp
Zahlreiche Landwirte informierten sich in der Schlossschänke in Kaibitz über die Neuerungen, die auf sie zukommen.
Ulrich Härtl zeigt den Landwirten die umfassenden Unterstützungsangebote des Bayerischen Bauernverbandes auf. Bild: rpp
Ulrich Härtl zeigt den Landwirten die umfassenden Unterstützungsangebote des Bayerischen Bauernverbandes auf.
 
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