In der vergangenen Versammlung der Dorfgemeinschaft in Kaibitz zur geplanten Dorferneuerung stellte Architekt und Landschaftsplaner Emil Lehner die Ergebnisse der Fragebogenauswertung vor.
"Selten gibt es so ein eindeutiges Ergebnis, sowohl in der Einzelauswertung, als auch in der Gesamtaussage", betonte Lehner. Die Gemeinschaft in der Dorfbevölkerung, das Leben im Ort mit der Natur, der Treffpunkt Schlossschänke und die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs würden positiv erlebt, auch wenn bezüglich des letzten Punktes ein eigener Pkw nötig sei.
"Aus der Bilanz ergibt sich auch, dass die Familie noch als wichtiger Lebensmittelpunkt angesehen wird." Fast alle Personen, die ihren Fragebogen abgegeben hatten, gaben Wohneigentum an. Das seien alles positive Punkte, die Kaibitz deutlich von Stadtbewohnern unterschieden.
"Kaibitz ist ein Dorf mit Geschichte, das ist ein Alleinstellungsmerkmal", führte Lehner weiter aus. Inwieweit das Schloss und das Schlossgelände in die Dorferneuerungsmaßnahme einbezogen werden können, sei immer noch offen. Es müssten erst weitere Gespräche geführt werden, die sich an den Hauptanliegen des Dorfes orientieren. Es müsse ausgelotet werden, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt.
Auf die Frage nach den Zielen des Ortes Kaibitz und seiner Bewohner, gab die Fragebogenauswertung eine selten klare Antwort. Die Gestaltung der Straßen unter dem Aspekt der Sicherheit, mehr Parkplätze und Freisitze unter Berücksichtigung des altersgerechten Wohnens, eine Verbesserung der Straßenbeleuchtung, ein neues Bushäuschen und ein Spielplatz für die Kinder wurden genannt. Als wichtigstes Anliegen kam jedoch die Gestaltung eines Dorfplatzes mit Gemeinschaftshaus heraus.
Die Versammlungsgemeinschaft diskutierte auch die Gefahren eines Hochwassers, das vor etwa acht Jahren bereits in einigen Kellern Probleme bereitet hatte. Dabei handelte es sich nur um ein sogenanntes "Haku 50". Sollte ein "Haku 100" (Jahrhunderthochwasser) über den Ort hereinbrechen, würde die gesamte rechte Dorfseite im Hochwasser stehen. Der Ort ist schließlich von drei Gewässern umgeben: dem Flötzbach, dem Klärbach und der nahen Haidenaab, die im Fichtelgebirge entspringt und das Schmelz- und Regenwasser aus allen Gebieten, durch die es fließt, mitbringt. Man müsse die veränderten Wetterbedingungen mit den Starkregen bedenken. Dazu liegen derzeit bei der Stadtverwaltung, dem Landratsamt und dem Wasserwirtschaftsamt die Übersichtskarten zur Einsichtnahme aus.
Lehner betonte, dass eine Dorferneuerung die besten Ergebnisse hervorbringe, wenn nicht nur kommunale Anstrengungen erfolgen, sondern sich die Bewohner mit ihren eigenen Grundstücken an der Sanierung beteiligen. Dass die Kaibitzer sehr viel Engagement zeigen und sich mit ihren Wertvorstellungen einbringen wollen, sei bisher deutlich zu spüren gewesen.
Anschließend informierte Norman Langenhan vom Amt für ländliche Entwicklung über den weiteren zeitlichen Verlauf der Dorferneuerungsmaßnahme. Corinna Franz informierte über die Bedingungen der Förderung privater Sanierungsmaßnahmen.














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