Kaimling bei Vohenstrauß
10.12.2019 - 10:36 Uhr

Lichtergottesdienst zum Patrozinium kommt an

Dicht an dicht saßen die Gottesdienstbesucher beim Patrozinium in der Dorfkirche. Selbst Stehplätze im Eingangsbereich waren diesmal nicht mehr zu ergattern. Kinderchor der Pfarrei beschenkt mit erfrischendem Gesang.

Der Kinderchor der Pfarrei überzeugte beim diesjährigen Patrozinium mit erfrischendem Gesang. Kathrin Scheibl, Thomas Winderl (von links) und Markus Uschold (rechts) leiten den Chor und unterstützen auch musikalisch. Bild: dob
Der Kinderchor der Pfarrei überzeugte beim diesjährigen Patrozinium mit erfrischendem Gesang. Kathrin Scheibl, Thomas Winderl (von links) und Markus Uschold (rechts) leiten den Chor und unterstützen auch musikalisch.

Nur Kerzenlicht erhellte die schmucke Dorfkirche im Ortsteil zum „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“, lateinisch „Maria Immaculata“, zu dem sehr viele Gottesdienstbesucher das Kirchlein bevölkerten. Selbst die Stehplätze im Eingangsbereich waren bei diesem stimmungsvollen Lichtergottesdienst voll ausgeschöpft. Pfarrer Gerhard Schmidt stand trotz seiner stimmlichen Einschränkung am Altar und feierte mit den Gläubigen diesen Festtag. „Wieder kommen wir zusammen, singen Lieder im Advent und ein jeder kann es sehen, dass die zweite Kerze brennt. Kleines Licht bist du auch winzig, leuchtest in die Welt hinein. Schenke Frieden, Wärme, Hoffnung. Niemand soll alleine sein“, eröffnete der Kinderchor der Pfarrei schwungvoll den Gottesdienst. Unter Leitung von Thomas Winderl, Kathrin Scheibl und Markus Uschold findet sich mittlerweile eine eifrige Gruppe zusammen die aufhorchen lässt und um die sich die Zuhörer bei ihren Auftritten nur so scharen.Michaela Schuller und Jennifer Meier brachten sich als Lektoren in den Gottesdienst ein. Nach dem Lukas-Evangelium nahm der Geistliche die heilige Lucia in den Blick.

Der Legende nach lebte die heilige Lucia als junge Christin im 3. Jahrhundert in Syrakus auf Sizilien. Dort soll sie als Kind einer vornehmen Familie um das Jahr 286 geboren worden sein. In einer Zeit der Christenverfolgung als viele Christen sich versteckt hielten, versorgte sie diese Menschen in den Katakomben mit Lebensmitteln. Damit sie die Hände frei zum Tragen hatte, setzte sie sich einen Kranz mit Lichtern auf den Kopf. Lucia lernte schnell, Verantwortung zu übernehmen. Nachdem der Vater gestorben und ihre Mutter Eutychia krank geworden war, machte Lucia mit ihr eine Wallfahrt nach Catania zum Grab der heiligen Agathe, um die Schutzpatronin um Hilfe zu bitten. Die Mutter wurde gesund und erlaubte der Tochter daraufhin, die geplante Hochzeit mit ihrem heidnischen Verlobten abzusagen, um ihr Leben ganz Jesus zu widmen. Mit der Absage der Heirat besiegelte die junge Frau unwissend ihr Schicksal als Märtyrerin: ihr Verlobter verriet sie aus Zorn an den Präfekten. Lucia starb um 304 an einem Schwertstich im Hals. Als frühestes gesichertes Zeugnis gilt die im Jahr 1894 entdeckte Grabinschrift in der Katakombe Sankt Giovanni in Syrakus. Wahrscheinlich wurde Lucia als heilige Märtyrerin von Papst Gregor dem Großen in den Messkanon aufgenommen. Im Mittelalter zählte Lucia zu einer der berühmtesten Heiligen des Abendlandes. Zu dieser Zeit wurden die Kinder auch am Lucia-Tag beschert, der auf den 13. Dezember fiel. Erst ab dem 16. Jahrhundert setzte sich der 24. Dezember als Geschenktag durch, berichtete der Pfarrer. Vor allem in nordischen Ländern in denen früh die Dunkelheit einsetzt, wird Lucia bis heute noch spielerisch nachgeahmt. Die sieben Kerzen auf der Krone von Lucia stehen für die sieben geistlichen Werke der Barmherzigkeit: Unwissende lehren, die Zweifelnden beraten, Trauernde trösten, Sünder zurechtweisen, denen die Leid zufügen verzeihen, Lästige geduldig ertragen und für die in der Ewigkeit beten. Um die Hüften ihres weißen Kleides trage Lucia ein rotes Band, als Zeichen des Blutes ihres Martyriums. Wer von Lucia spricht komme jedoch nicht an der in südlichen Gegenden wie dem Bayerischen Wald in den Rauhnächten beheimateten und furchteinflößenden Luzier vorbei, sagte Pfarrer Schmidt. Messerwetzend erschreckte sie die Kinder. Gleiches gelte für den „Damma mit dem Hammer“, der ebenfalls in den Advent fällt und eigentlich von Thomas herrührt.

„Komm wir schauen in das Licht“, „Gott ist nah“, „Zünd ein Licht an“ oder „Lichterkinder“ waren weitere melodiöse Beiträge des Kinderchors. Schließlich gab es von Pfarrer Schmidt für alle Kinder, die an diesem Abend beim Gottesdienst dabei waren noch eine süße Überraschung in Form eines Bischof Nikolaus. Vor dem Kirchenportal warteten bereits Helfer auf die Gottesdienstbesucher, um sie mit heißem Glühwein zu versorgen.

Die schmucke Dorfkirche wurde zum Patrozinium "Maria Immaculata" nur mit Kerzenlicht erhellt. Pfarrer Gerhard Schmidt freute sich darüber ganz besonders und bedankte sich bei den Frauen für dieses Erlebnis. Bild: dob
Die schmucke Dorfkirche wurde zum Patrozinium "Maria Immaculata" nur mit Kerzenlicht erhellt. Pfarrer Gerhard Schmidt freute sich darüber ganz besonders und bedankte sich bei den Frauen für dieses Erlebnis.
Die schmucke Dorfkirche wurde zum Patrozinium "Maria Immaculata" nur mit Kerzenlicht erhellt. Pfarrer Gerhard Schmidt freute sich darüber ganz besonders und bedankte sich bei den Frauen für dieses Erlebnis. Bild: dob
Die schmucke Dorfkirche wurde zum Patrozinium "Maria Immaculata" nur mit Kerzenlicht erhellt. Pfarrer Gerhard Schmidt freute sich darüber ganz besonders und bedankte sich bei den Frauen für dieses Erlebnis.
 
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