Kalmreuth bei Floß
28.02.2021 - 11:22 Uhr

Gemeinnützigkeit als Zukunftschance für Kulturwerkstatt Kalmreuth

Kunst und Kultur: Es gibt sie noch, wenngleich wegen Corona von „blühendem Leben“ keine Rede sein kann. Das zeigte ein Termin in Kalmreuth.

Irene Fritz nahm Stephan Oetzinger mit in die Welt des handwerklichen Geschicks im alten Hüterhaus, wo in Zeiten ohne Pandemie zahlreiche Kunstwerke entstehen. Bild: nm
Irene Fritz nahm Stephan Oetzinger mit in die Welt des handwerklichen Geschicks im alten Hüterhaus, wo in Zeiten ohne Pandemie zahlreiche Kunstwerke entstehen.

Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger sah sich in der Kulturwerkstatt Kalmreuth um. Dabei kristallisierte sich bald heraus: Eine wichtige Rolle spielen dort finanzielle Aspekte und die Anerkennung als gemeinnützige GmbH.

Leiterin Irene Fritz stellte dem Gast zunächst eine erfreuliche Entwicklung im Bereich der bayerischen Jugendkunstschulen vor. Eine davon existiert im Flosser Ortsteil und in der Weidener Zweigstelle, dem „Kunstbau“.

Für das vergangene Jahr gab es vom Freistaat erstmals eine Programmförderung. In der Vergangenheit waren die Gelder auf einzelne Projekte begrenzt: „Das ist enorm wichtig, auch wenn die für 2020 bewilligte Förderung in Höhe von 112400 Euro nur für 15 Einrichtungen reicht. Nach oben ist hier also durchaus noch Luft.“

Die Worte von Fritz ließen dennoch Optimismus und Dankbarkeit spüren: „Mit den Geldern lassen sich zusätzliche Dozenten gewinnen, die Ausstattung im Medienbereich kann verbessert werden, im Interesse einkommensschwächerer Familien lassen sich Gebühren senken, und es ist möglich, neue Angebote zu entwickeln.“ Möglich wurde die Förderung für Kalmreuth und Weiden nur durch einen gravierenden Eingriff in die Rechtsform der Kulturwerkstatt. Seit Oktober 2020 ist sie als gemeinnützige GmbH anerkannt.

Oetzinger brachte an dem Vormittag einige Aspekte zur Sprache, die ihm am Herzen liegen: „In Kalmreuth zeigt sich, dass mit der geleisteten Arbeit wichtige Zeichen gesetzt werden zugunsten der Gleichwertigkeit mit den großen Zentren. Kunst und Kultur sind nicht zu unterschätzende Standortfaktoren für Regionen.“ Mit der neuen Programmförderung für Jugendkunstschulen trage der Freistaat dem Wunsch nach einem kontinuierlich möglichen Engagement der Einrichtungen Rechnung, ohne ständigen Kampf um ein Überleben.

Für die Haushaltsberatungen kündigte der CSU-Abgeordnete aus Mantel einen Vorschlag für eine zusätzliche Förderung an. Mit sogenannten Initiativmitteln sollen negative Folgen der Corona-Pandemie abgemildert werden: „Die Entwicklung digitaler Angebote zählt ebenso dazu, wie der Ausgleich von Gebühren wegen geringerer Teilnehmerzahlen, um nur zwei Beispiele zu nennen.“ Jammern mochte Irene Fritz in dem Zusammenhang nicht: „Schmerzliche Einschnitte sind aber Tatsache. Aufgrund der aktuellen Situation kann nur ein Online-Kurs stattfinden. Gut angenommen werden die angebotenen Mitmach-Päckchen.“

Schwierig beziehungsweise unmöglich ist wegen Corona die intensive Zusammenarbeit mit Einrichtungen im Nachbarland Tschechien geworden. Fritz denkt noch weiter: „Mein Traum ist eine Kooperation mit dem Landestheater oder mit dem Bärnauer Geschichtspark.“ Oetzinger machte Mut: „Solche außergewöhnlichen Ideen dürfen trotz der Pandemie nicht zu kurz kommen. Noch dazu in einer solchen Traumlage, wie sie sich in Kalmreuther Landschaft genießen lässt oder eben auch mitten in Weiden.“

Eine Fortsetzung des Termins im Atelier gab es in den alten Mauern des Hüterhauses. Dort stellte Fritz den Werkstattbereich vor, um den sich mit viel Herzblut und großem Erfolg Werner Fritz kümmert. Er rückt handwerkliches Geschick in den Blickpunkt, unter anderem in der Metallwerkstatt. Zur passenden Ausstattung steuerte der Landkreis bei.

Der Kampf der Kulturwerkstatt Kalmreuth um Förderung

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.