Kaltenbrunn bei Weiherhammer
30.06.2025 - 14:33 Uhr

50 Jahre Priester: Josef Häusler feiert Jubiläum mit Heimatpfarrei Kaltenbrunn

Pfarrer Josef Häusler feiert sein 50-jähriges Priesterjubiläum mit einem Gottesdienst und persönlichen Anekdoten in der Heimatpfarrei Kaltenbrunn. Er blickt auf einen Dienst voller Hingabe zurück, musste aber auch eine Krise meistern.

"Es ist ein Tag der Freude und des Dankes" sagte Pfarrer Josef Häusler bei der Feier seines 50-jährigen Priesterjubiläums am Hochfest der Apostelfürsten Peter und Paul. Der festliche Gottesdienst fand in der evangelischen Martins-Kirche der Pfarrei Kaltenbrunn statt. "Pfarrer ist man nicht für sich selbst, sondern für andere", stellt der Jubilar fest, was auch in den Ansprachen mehrmals zum Ausdruck kam.

Zum Einzug erklang das Präludium „Prince of Denmark“. Mit Josef Häusler konzelebrierten Pfarrvikar Prince Kalarimuryil und dessen Bruder Georg. Dem plötzlich erkrankten Pfarrer Varghese Puthenchira galten Genesungswünsche.

Für den feierlichen musikalischen Rahmen sorgten der Chor der Pfarreiengemeinschaft unter Leitung von Ulrike Rauch, Michael Bertelshofer (Orgel) und Hans Rettinger (Trompete) im Wechsel mit dem Gemeindegesang. Mit dem Lied „Ja, weil Gott deinen Namen kennt“ wurde ein Sonderwunsch von Josef Häusler erfüllt.

25 Jahre am Uni-Klinikum

Pfarrgemeinderats-Sprecherin Martina Messer blickte auf Häuslers priesterlichen Weg zurück. Angefangen von der Kaplanszeit in Marktredwitz und Regensburg und der zehnjährigen Tätigkeit als Präfekt und Subregens am Priesterseminar mit den großen Fragen des Menschseins. Es sei eine Zeit auch der Reflexion über seine eigene Berufung gewesen. Die Weiterbildung in Mainz habe sich für den Kaltenbrunner als besonders wertvoll für seine große, tief prägende Lebensaufgabe erwiesen: „Sie haben 25 Jahre als Uni-Klinikum-Seelsorger eine Brücke gebaut zwischen Angst und Trost, die Menschen begleitet im Leiden und Sterben und ebenso oft die Angehörigen", stellte Martina Messer fest. Die Sorge um die Seele hätte dabei immer oberste Priorität besessen. „Sie haben ihr Herz nach einem Wort von Franz von Sales immer wieder zurückgebracht. Dafür sagen wir heute von Herzen ein Vergelt`s Gott", so die Pfarrgemeinderats-Sprecherin, die noch anfügte: "Schön, dass es Sie gibt.“

Anschließend entzündete Pfarrer Josef Häusler die Jubiläumskerze und meinte: „Wie können wir in unserem Leben, in unserem Alltag Gott spüren und zum Glauben finden?“ Eine Antwort auf diese Frage sah er in der Wahrnehmung der Schöpfung, zum Beispiel in der Betrachtung einer Rose oder in den Heilungsgeschichten von Jesus. "Auch die Jünger waren beim Seesturm fassungslos vor Staunen. Und auch wir dürfen Jesus, Gott, in existenzieller Lebensbedrohung aufwecken. Er möge uns das Vertrauen schenken, dass wir von ihm gehalten und getragen sind.“

Menschen würden Gott manchmal nicht verstehen. Warum er nicht eingreift in die kleinen und großen Katastrophen des Lebens. Das sei ein großes Thema angesichts von Krankheit und Leid sowie der Zerstörung durch sinnlose Kriege. Er wisse nicht, ob das weiterhelfe, meinte dazu der Prediger, wenn der bekannte Theologe Karl Rahner sagt: „Glauben heißt, die Unbegreiflichkeiten Gottes ein Leben lang auszuhalten.“

Er selber könne sich an eine Zeit vor 40 Jahren erinnern, als er in einer Krise steckte, nicht wusste, wie sein Weg weitergeht, so Häusler. Er habe sich Hilfe geholt, mit Menschen gesprochen, die ihn verstanden haben. Es sei dies auch eine Situation gewesen, wo er Jesus wachgerüttelt habe, er möge ihm den Weg zeigen. In der Besinnung auf seine Gegenwart hatte er eines Morgens die Wahrnehmung von Gott her: „Geh deinen Weg, ich werde mit dir sein!“ Es sei in ihm eine innere Sicherheit gewachsen, die Ängste hatten sich beruhigt. „Die Erinnerung an diese Erfahrung prägt mich heute noch, gibt mir Vertrauen und Kraft", betonte der Jubilar und ermutigte mit einer Geschichte zur Zuversicht, „dass Gott uns Menschen nie verlässt.“

Bürgermeister Julian Kraus gratulierte im Namen der Gemeinde Weiherhammer und übergab das Marktjubiläumsbuch. „Fünf Jahrzehnte im Dienst an Gott und den Menschen, das ist eine beeindruckende Lebensleistung geprägt von tiefem Glauben, großer Hingabe und unermüdlichem Einsatz", sagte Kraus und betonte weiter: "Ihr Engagement ist ein wertvolles Geschenk für unsere Gemeinschaft. Dafür danken wir von Herzen.“

Stehempfang am Kirchenvorplatz

Nach dem Segen und dem Schlusslied „Großer Gott, wir loben dich“ lud der Pfarrgemeinderat auf den schattigen Kirchenvorplatz zum Stehempfang ein. Hier nahmen viele die Gelegenheit wahr, dem Jubelpriester persönlich zu gratulieren. Wolfgang Krauß, Sprecher der Pfarreiengemeinschaft, erinnerte dann im Gasthof „Zum Goldenen Posthorn“ an Anekdoten mit dem „Häusler-Sepp“, der immer in seiner Heimatgemeinde herzlich willkommen sei.

 
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