„Es werden Tage kommen, an denen von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleibt, der nicht niedergerissen wird.“ Hochaktuell klängen diese Worte im Lukas-Evangelium, sagte Pfarrer Varghese Puthenchira beim mit Pfarrer Matthias Weih gestalteten ökumenischen Gottesdienst am Sonntag zum Volkstrauertag. Der Krieg kenne für gewöhnlich keine Gewinner. Und doch könne sich angesichts der Trümmer und Kriegstoten eine unbändige Sehnsucht Bahn brechen: Dass Krieg und Tod nicht das letzte Wort haben. Diese Sehnsucht, ja vielleicht diese Hoffnung, deute sich am Ende der jesuanischen Rede an: „Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.“ Im Evangelium finde sich eine weitere Spur: „Dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung ist nahe.“ Der Auferstandene lade schon heute ein, dieser Spur zu folgen, denn am Ende werde das Leben gewinnen, betonte Puthenchira.
Anschließend zogen Vereine, Verbände sowie Hinterbliebene zum Ehrenmal. Bürgermeister Ludwig Biller rief angesichts des Kriegs und der grausamen Massaker in der Ukraine dazu auf, besonnen, aber entschieden tätig zu werden und für Menschenrechte, Frieden und Freiheit einzutreten. Das Gedenken an die Soldaten und Zivilisten aus unserer Gemeinde, die in beiden Weltkriegen ihr Leben lassen mussten, sensibilisiere, bedrohliche Entwicklungen oder Gewalt und Terror rechtzeitig zu erkennen. Heinrich Müller an der Orgel und der Posaunenchor unter Katrin Seidl begleiteten die Feierstunde, die mit der Nationalhymne endete.
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