Zeit für Ruhe, Stille und Innehalten soll der Karfreitag bieten. Christen in aller Welt gedenken an diesem Tag den Leiden Jesu, auch in der evangelischen Martins-Kirche in Kaltenbrunn. Pfarrer Matthias Weih stellte die Frage: „Bündelt sich nicht im Kreuz Jesu unser aller Angst, wir könnten den Sinn unseres Lebens verfehlen?“
Doch Jesus sagte: „Es ist vollbracht!“ Er drückte damit aus: "Mein Leiden und Sterben hat Sinn. Mein Tod gehört zu einem Weg, den Gott so gewollt hat. Zu einem Weg, der gut ist.“ Und darum stecke in diesem kleinen Satz „Es ist vollbracht!“ das ganze Geheimnis Jesu, wie er Sinn hineingebracht habe in unsere oft sinnlose Welt, betonte Weih. Jesus habe seinen Glauben, seinen Gehorsam, seine Liebe und sein Opfer als Wohltat für uns durchgehalten - trotz aller Gottverlassenheit.
„Er wusste, dass auf diesem Weg Gott an seiner Seite mitgeht, dass Gottes Liebe stärker ist als der Tod, und darum hat er gehofft, bis ihn Gott von den Toten auferweckte", so der Pfarrer. Was Jesus ganz getan habe, "nämlich glauben, lieben und hoffen", das dürften wir bruchstückhaft ohne die ängstliche Überforderung tun, im Wissen, dass irgendwann einmal der Tag komme, an dem wir schauen von Angesicht zu Angesicht, und alles ausstrahlen werde in einem ewigen Licht, "was wir hineingetragen haben in unsere sinnlose Welt". Dann werde auch im Blick auf uns gelten: „Es ist vollbracht!“, ermutigte Pfarrer Weih.
Auf Kirchen- und Posaunenchor sowie Blumenschmuck wurde bewusst verzichtet. Hermann Prölß begleitete an der Orgel den Gemeinde-Passionsgesang. Die Gottesdienstbesucher gingen still auseinander.
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