Kaltenbrunn bei Weiherhammer
03.02.2020 - 14:49 Uhr

Imker sind Gold wert

Der Frühjahrshonig ist auch in unserer Region nicht mehr sicher. Rudi Prölß macht deutlich: Die Trockenheit setzt neue Maßstäbe in der Natur.

„Jetzt zeigt sich eindeutig, dass unsere Bienen mit der Bestäubung der Nutz- und Kulturpflanzen die wirklichen Naturschützerinnen sind“, sagte Vorsitzender Rudi Prölß in der Hauptversammlung des Imker- und Bienenzuchtvereins am Sonntag.

Dass Dreiviertel der Aktiven gekommen waren, wertete Prölß als Zeichen des Zusammenhalts. Als neues von 52 Mitgliedern wurde Laju Laurentiu begrüßt. In der Imkerei gebe es keine allgemein gültigen Rezepte. Um Bienenvölker zu halten, müsse man sich bewegen, körperlich und geistig fit sein, betonte Prölß. Zwei Wochen nach der ersten Honigentnahme ließen die wieder schnell aufgefüllten Honigräume das Imkerherz höher schlagen. Zu allem Leidwesen trugen die Bienen fleißig Melezitosehonig von Nadelbäumen ein. Dieser sei wegen seines Dreifachzuckergehalts kaum oder gar nicht aus den Waben zu schleudern, sagte Prölß.

Imker, die eine Varroa-Reinvasion feststellten, führten eine weitere Behandlung durch. Eine Restentmilbung mit Okalsäure beendete das Bienenjahr im November, um Winterverluste zu vermeiden. Prölß empfahl bei gelegentlichen Kontrollen die „Mädels“ in ihrer Winterruhe nicht zu stören. Der Imkerchef listete neben neun Monatstreffen, der Standbeteiligung an der Marktweihnacht, einem Projekttag in der Mittelschule und zwei Führungen im Lehrbienenhaus sieben Besuche von Fachvorträgen, Arbeitskreisen, Imkerfesten sowie zwei Ausflügen auf. Der Kauf einer Palette Rähmchen habe das solide Vereinsvermögen kaum beeinflusst, verdeutlichte Wolfgang Wagner. Mit einer Gegenstimme wurde die Satzungsänderung nach der Datenschutz-Grundverordnung sowie zur Willenserklärung mit Berechtigung des Vorsitzenden angenommen. Die Whats-up-Gruppe hat sich erweitert und steht zur Verfügung. Ernst Müller regte die Anschaffung einer Finanzordnung an.

„Jeder Imker ist Gold wert“ bescheinigte Bürgermeister Ludwig Biller im Beisein seines Vertreters Herbert Rudolph. Biller sagte die Übernahme der Buskosten für Schulklassen, die zum Lehrbienenhaus kommen, sowie Unterstützung bei weiteren Pflanzungen zu. Bienenfachwirtin und –sachverständige Monika Reichel verlas eine Mail, in der vom Bienenbezug über das Internet wegen der amerikanischen Faulbrut gewarnt wird. Reichel bat die jungen Imker um etwas Geduld und die Altimker, mit Bienen auszuhelfen. Die Vorstandschaft ist dazu bereit, hieß es.

 
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