„Wichtig ist, dass es nicht regnet oder schneit, nächste Woche ist auch noch Zeit“, lautete die Devise beim Kirwaverein in Kaltenbrunn am Wochenende. Einige Kirwaleute hatten kaum geschlafen, aber auch zum evangelischen, vom Posaunenchor schwungvoll begleiteten Festgottesdienst am Sonntag kamen sie trotzdem gerne. Pfarrer Matthias Weih rief den Gläubigen ins Gedächtnis: „Wir haben es gut. Kirche, Gebet, Hören und Singen machen die Gemeinschaft Kirche aus.“ Es läge auch an der jetzigen Generation der Kirchweihpaare, diese Botschaft und dieses Bewusstsein weiterzugeben.
Rund 700 Zuschauer, unter ihnen die drei Geistlichen und zweiter Bürgermeister Julian Kraus, hatten sich im weiten Rund des Marktplatzes eingefunden, als die 18 Tanzpaare nach der Generalprobe in der Stockhalle hoch auf dem mit Sonnenblumen geschmückten, von Matthias Köstler per Traktor gezogenen Wagen mit „D'Hohlweglauerer“ und „Wer hat Kirwa“ und „Drei Tage gehen wir nicht mehr heim“-Rufen auf die Bühne einmarschierten. Was Alexandra Bocka, mit Ehemann selbst unter den 18 Paaren, fleißig eingeübt hatte, zeigten diese bei Sternpolka, Figurentanz und Ochsentreiber. „Jetzt trinken wir mal, der Rausch lässt nach“ erschallte in den Pausen. Als die Musiker beim Walzer „In der Oberpfalz steht ein Bauernhaus“ anhielten, landete der Blumenstrauß bei Simon Braun und Laura – genannt Lilly - Witzel.
Der Oberkirwabursch wurde von seinen Kameraden gleich mehrmals in die Luft geworfen, ehe er trotz angeschlagener Stimme Kirwasprüche losließ. Großer Jubel brach aus. „Wer hat die beste Tanzlehrerin?“ riefen die Kirwapaare, als Alexandra ein Blumenstrauß überreicht wurde und sie darauf alle einzeln umarmte. Nach dem Ehrentanz des Oberkirwapaars zog man ins evangelische Gemeindehaus, das sich angesichts des Kuchenbüfetts rasch mit Gästen füllte. Heiß begehrt waren die von Pfarrer Weih selbst gebackenen fränkischen Kirwakücheln. Gemütlich klang der Abend aus.
Am Montagnachmittag stand erstmals das Kirwabär-Treiben auf dem Programm. In rund sechs Stunden hatten die Kirwaleute ebenso viele Stationen im Markt absolviert. Laurenz Schertl als Kirwabär, von Moritz Krauß an der Kette geführt, hatte jeweils mit der Hausherrin getanzt, dann gab es einen Umtrunk mit kleinen Brotzeiten. Beim finalen Treff im Gemeindehaus resümierte Vorsitzender Timo Schönberger auch im Namen der bereits 65 einsatzfreudigen, sichtlich erschöpften Mitglieder: „Wir sind überwältigt von der Resonanz unserer Angebote und danken von Herzen."
















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