„Johann Miedl ist seinen Weg mit Geduld, Demut und Zuversicht gegangen und hat sich in allem der Vorsehung Gottes anvertraut. Sein Halt war der Glaube an Gott, der ihn durch die schweren Jahre getragen hat“, sagte Varghese Puthenchira beim von Tenorsolist Hans Liedl und Ludwig Reichl an der Orgel musikalisch begleiteten Requiem.
Johann Miedl wurde als erster von vier Söhnen der Eheleute Johann und Anna Miedl am 6.Oktober 1936 in Dürnast geboren. Zu Fuß ist er nach Kaltenbrunn in die Schule gegangen. 18 Jahre war er in der Gießerei des Hüttenwerks Weiherhammer und 25 Jahre im Rangierbahnhof und Eisenbahn-Ausbesserungswerk Nürnberg bis zum Ruhestand beschäftigt. 1962 heiratete er Sieglinde Gailer aus Obersteinbach. 1965 kam Sohn Andreas zur Welt. Kurze Zeit später bezog die Familie das erbaute Eigenheim in der Pfarrer-Fenk-Straße. Der Garten im Weiherteil war sein liebstes Hobby. Ebenso gerne ging er in den Wald zum Pilze- und Beerensammeln. Als geselliger Mensch liebte er das Schafkopf-Kartenspiel und den Stammtisch.
Nach einem Schlaganfall 2011 konnte er seinen Alltag nur noch im Haus verbringen. Vom Wohnzimmer aus genoss er im Rollstuhl den Blick in die Natur bis in die Tanzflecker Höhen. Er freute sich immer über Besuche. Bis 2022 pflegte ihn seine Frau liebevoll und aufopfernd, treu unterstützt durch die Familie von Sohn Andreas, bis seine Frau selbst schwer erkrankte, so dass beide im August des gleichen Jahres in die Senioren-WG Regenbogen wechseln mussten, wo er mit 88 Jahren verstarb.
„Fröhlich und bescheiden, so kannten wir unseren Freund seit nunmehr 57 Jahren. Mit seinem liebenswerten Wesen ist er uns schnell ans Herz gewachsen. Sein besonderes Engagement zeigte sich auch beim Umbau des Schützenheims. Und er war sicherlich stolz auf seine Enkelin, die aktiv den Schießsport ausübt“, hob Sebastian Ludwig für die SG „Hubertus“ hervor. Auch beim FC habe sich der Miedl-Hans in den 72 Jahren seiner Zugehörigkeit auf vielfältige Weise eingebracht, erinnerte Andreas Malzer. Miedl zählte bei der Eisstock-Abteilung zu den Eliteschützen. Besonderen Einsatz zeigte er in unermüdlicher Zusammenarbeit mit Karl-Heinz Koppmann beim Bau der Stockhalle.
Als Feuerwehrmann mit Leib und Seele seit 1956 würdigte Thomas Gmeiner den Miedl-Hans. „Er war einer der Kameraden, die 1964 eine der ersten Leitungsprüfungen mit dem von Hand gezogenen Spritzenwagen ablegten. Nicht nur beim 125-jährigen Jubiläum beteiligte er sich beim Auf- und Abbau mit voller Tatkraft, sondern auch beim Gerätehausneubau 2000 und der Errichtung der Lagerhalle. Auf seinen Sohn Andreas und Enkel konnte er zu recht stolz sein, dass sie seine Leidenschaft zur Feuerwehr teilen.“
Die Stadtkapelle Grafenwöhr führte den stattlichen Trauerzug an und intonierte am Grab das Lied vom guten Kameraden und „Is Feieroumd“.













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