"Ostern - Auferstehung mitten im Leben" lautete das Motto eines Vortrags beim Frauenkreis. Katechetin Cheryl Frank aus Neustadt/Kulm näherte sich dem Thema in drei Schritten. "Das Leben lässt uns oft ratlos, hilflos, mutlos zurück. Unser Alltag wird von Krankheit, depressiven Phasen, Trennung, Scheidung, Krisen, Verlust und Tod durchkreuzt. Man muss sich neu orientieren, alte Wege verlassen, Mut fassen. Das ist Auferstehung mitten im Leben", betonte Frank. Die verheiratete Mutter von zwei erwachsenen Kindern hatte selbst solche Erfahrungen gemacht, wie sie in ihrer bewegten Biografie erzählte.
Neben Religionsunterricht an vier Schulen ist Frank ehrenamtlich als Prädikantin und Klinikseelsorgerin tätig. Ferner hält sie Andachten bei Radio Ramasuri. Zurzeit absolviert sie eine Ausbildung zur Mentorin in der Umweltstation Waldsassen für Natur und Umwelt.
Die Jünger, die mit Jesus viel erlebt und auf ihn all ihre Hoffnung gesetzt hatten, waren nach dessen Tod zunächst einmal mut- und hoffnungslos. Ihr Weg, der so schön mit Jesus begonnen hatte, war nun zu Ende, sagte Frank und trug die Geschichte aus der Sicht von Petrus vor. "Manchmal stehen wir auf, stehen wir zur Auferstehung auf mitten am Tage", zitierte Frank die Dichterin Marie Luise Kaschnitz. "Wenn man wieder Mut fasst nach einer Niederlage, dann ist es Auferstehung mitten im Leben", sagte Frank. Es gelte, die Spuren von Auferstehung in unserem Leben, im Alltag zu entdecken. Sie stärkten in der Hoffnung. Es gelte zu entdecken, dass ich bei aller Dunkelheit auf meinem Lebensweg immer wieder weitergehen und bei allem Scheitern immer wieder aufstehen könne. "Mitten im Alltag, kaum sichtbar, ohne große Töne, entdecken wir Spuren der Auferstehung, die hinführen zu dem, der nicht sagt: Ich werde die Auferstehung sein, irgendwann einmal später. Nein, ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer mir nachfolgt, wird nicht im Dunkel gehen." Der Tod sei nicht die letzte Erfahrung, denn das letzte Wort, das Gott spreche, sei wie das erste Wort nicht der Tod, sondern Leben. Was den Frauen gesagt werde und sie den Jüngern, vor allem Petrus, weitersagen sollen, gelte auch für uns. "Fürchtet euch nicht! Er lebt, er ist bei euch."
Ostern sei das Fest, an dem Gott uns Menschen seine Liebe zeige - durch alle Tode unseres Lebens hindurch, fuhr Frank fort. "Gott kennt diese Tode , und dass er mit hineingeht, nicht abseits bleibt, das ist ein Zeichen für seine Liebe zu uns." Auferstehung sei also keine vage Hoffnung am Ende unseres Daseins, sondern eine Erfahrung, die wir immer wieder machen und die uns gut tue.
Martin Luther meinte: "Ostern ist alle Tage." Frank schloss: "Feiern wir dieses Fest, damit das neue Leben in uns einzieht!"
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