Kaltenbrunn bei Weiherhammer
06.10.2023 - 10:59 Uhr

Siegfried Bock aus Kaltenbrunn feiert 80. Geburtstag

Einer der treuesten Berichterstatter von Oberpfalz-Medien wird 80. Eine gute Gelegenheit, mal ein bisschen lauter zu gratulieren und Danke zu sagen.

Siegfried Bock berichtet seit vielen Jahrzehnten für den Neuen Tag. Bild: Familie Bock/exb
Siegfried Bock berichtet seit vielen Jahrzehnten für den Neuen Tag.

"Was man nicht aus Freude tut, taugt nichts", sagt Siegfried Bock. Obwohl in seinem Fall die Freude schon manchem Stresstest unterzogen wird. Kaum ein freies Wochenende ohne Termin für Zeitung und Internet: So sieht Bocks Alltag seit 62 Jahren aus. Damals begann er als freier Mitarbeiter den Neuen Tag zu verstärken. Daraus wurden mittlerweile Tausende von Terminen und Millionen Zeilen. So etwas muss man mögen, wenn man Ehemann, dreifacher Vater, sechsfacher Großvater und Pate von zwei Teenagern im indischen Bundesstaat Tamil Nadu ist. Dazu später mehr.

Am Sonntag wird er 80 Jahre alt. Als Berichterstatter ist Bock mittlerweile nicht nur im heimischen Kaltenbrunn, sondern in der gesamten Verwaltungsgemeinschaft Weiherhammer und im benachbarten Freihung ein geschätzter Gast in Rathäusern und Vereinsheimen. "Der Siggi", in der Zeitung auch "der (bk)", hat es durch Zuverlässigkeit und Ausgewogenheit zu einer Institution gebracht. "Ich verstehe es irgendwie als Dienst an den Menschen", beschreibt er seine Mitarbeiterschaft im Lokaljournalismus. "Es kommt ja nicht nur Kritik, sondern auch Dank zurück."

Das gilt auch für das Honorar, das sich Bock erarbeitet. Selbst viele Redakteure wussten bis vor kurzem nicht, dass er es seit Jahren komplett für zwei indische Teenager spendet, einen 17-jährigen Buben und ein 16-jähriges Mädchen. Sie sind Halbwaisen und erhalten dank der Hilfe aus Kaltenbrunn in einem Internat Bildung, die ihnen die Mutter allein nie finanzieren könnte. Den Kontakt zu den beiden Jugendlichen hat der frühere Ortspfarrer Irudayaraj Devadass vermittelt, mit dem Bock 2016 Indien besucht hatte. "Wenn es die Gesundheit zulässt, möchte ich die beiden nächstes Jahr noch mal sehen", sagt der Pate. "Ich freu mich so, wenn aus denen was wird."

Da ist sie wieder, die Freude. Die bereitet (bk) nicht zuletzt der Redaktion von Oberpfalz-Medien, wenn er am Telefon zuhört, Absprachen umsetzt und permanent mitdenkt. Gerade Letzteres zeichnet den Siggi aus. Das war schon 1966 zu spüren, als sich eines Abends ein Bergepanzer von einer Anhängerkupplung löste und ungebremst ins Gasthaus Kraus krachte, das Bock kurz vorher verlassen hatte. Redakteur Horst Homberg machte daraus noch in der Nacht eine packende Reportage, gefüttert mit Informationen von Siegfried Bock.

Der frühere Postbeamte war immer hautnah dran. Ob Unfälle in der "Todeskurve" bei Tanzfleck, Streit um die Gebietsreform ("Kaltenbrunn und Weiherhammer sind nie so zusammengewachsen, wie es sein sollte") oder einen Tiefbrunnen – Bock kann sich in Themen hineinknien und sie leserfreundlich auf den Punkt bringen.

Wenn dann noch Zeit ist, singt der Familienmensch gern beim Männergesangverein Mantel oder hilft als Lektor und Kantor in der katholischen Kirchengemeinde. 22 Jahre kümmerte er sich ferner um die Altenseelsorge im BRK-Heim Hammergmünd. Zum Ausgleich klinkt er sich mit Ehefrau Gertraud ("Ich bin ihr unendlich dankbar") gerne mal ein paar Tage in Bad Tölz oder einer Therme in Niederbayern aus. So auch zum Achtzigsten. Zu dem hat er außer Gesundheit keine Wünsche. Wer ihm etwas schenken möchte, tut das am besten mit einer Zuwendung an seine beiden Patenkinder an der Südspitze Indiens.

 
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