Kaltenbrunn bei Weiherhammer
13.10.2022 - 11:14 Uhr

Zahl der Katholiken sinkt in Kaltenbrunn

Weniger Gottesdienstbesucher führen in Kaltenbrunn zu einem drastischen Rückgang der Kollekte. Das erfahren die Besucher der Pfarrversammlung in Kaltenbrunn. Es gibt aber auch erfreuliche Neuigkeiten.

Pfarrgemeinderats-Sprecherin Martina Messer zog am Sonntag im nahezu vollbesetzten Pfarrheim in der Pfarrversammlung Bilanz. "Sie alle, die hier sind, haben bewiesen, dass Solidarität und Zusammenarbeit in den letzten zwei Jahren trotz Corona möglich waren. Bei den großen spontanen Aktionen wie Ahrtal-Hilfe oder für die Ukraine haben wir dies mit großer Hilfsbereitschaft erfahren." Vieles habe gelitten, sei eingeschlafen, zerbrochen, hielt Messer fest. Trotzdem wolle man daran arbeiten, neue Angebote und Ideen für die Pfarrei anzubieten. "Für neue Mitarbeiter, aber auch Anregungen sind wir jederzeit offen", erklärte sie in der Pfarrversammlung.

Auf den gemeinsamen Pfarrbrief der Pfarreiengemeinschaft folge nun die gemeinsame Homepage, die sich gerade im Aufbau befinde. Zur Kaltenbrunner PGR-Gruppe sei ihre Tochter Carina gestoßen. Erfreut zeigte sich Messer auch, dass es gelungen sei, den Caritas-Monatstreff am Leben zu erhalten. Start ist am 8. November mit einem fünfköpfigen Team.

"War diese Pandemie die Ursache für viele Rückgänge oder hat sie diese nur beschleunigt?" Diese Frage stellte Kirchenpfleger Karl Bauer in den Raum. Eigentlich habe er gedacht, dass durch die Krisen – hinzu kam ja noch der Ukrainekrieg – die Kirchen gestärkt würden. Leider werde es gegen die Glaubenskrise keinen Impfstoff geben. "Da müssen wir selber etwas tun und nicht leichtfertig aufgeben", ermutigte Bauer. Er beurteilte den Zustand der Pfarrei aus Sicht der Kirchenverwaltung als noch nicht besorgniserregend. Aufgrund sparsamer Haushaltsführungen und Hilfsbereitschaft in den letzten Jahrzehnten bestehe weiterhin eine solide Finanzlage, zu der der Verkauf des Pfarrhofs wesentlich beigetragen habe. Gleichwohl stellte Bauer einen zunehmenden Abwärtstrend fest. Die Zahl der Katholiken sank von 2012 mit 635 Seelen um 9 Prozent auf 581 in 2021. Beim Kirchgeld und den Spenden halte sich der Rückgang um circa 23 Prozent von 3282 auf 2515 Euro noch in Grenzen. Schon drastisch seien die Zahlen bei den Kollekten mit minus 60 Prozent (9298 Euro in 2012, 3698 Euro in 2021). Die Kritik richte sich nicht an die Gottesdienstbesucher, betonte Bauer. Es ist die Anzahl, die zu denken gebe.

"Leider gab es den Run wie bei Wiederöffnung der Baumärkte in den Kirchen nicht, die trotz mancher Zweifler nicht zum Hotspot wurden", bedauerte Bauer. Zur Heizproblematik der Kirchen sagte Bauer: "Bitte stellen Sie sich darauf und ziehen Sie sich wärmer an."

Pfarrer Varghese Puthenchira erwiderte den Dank an die Gremien für die gute Zusammenarbeit. Es sei ein ermutigendes Zeichen, dass sich viele ehrenamtlich engagierten. "Wir resignieren nicht, sondern gehen mit Freude unseren Glaubensweg mit Vertrauen weiter, weil wir von unserem christlichen Auftrag überzeugt sind: den Glauben im Gottesdienst zu feiern, im Alltag zu leben als Einzelner und als Gemeinde."

 
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