Als Festredner kann Ortsvorsitzender Hans Walter an diesem Abend ab 19 Uhr im Schützenheimsaal den bayerischen Wissenschaftsminister Bernd Sibler begrüßen. Landtagsabgeordneter Tobias Reiß, JU-Bezirksvorsitzender Christian Doleschal und Landratskandidat Roland Grillmeier werden ebenfalls Glückwünsche überbringen. Eingeladen sind alle Mitglieder mit ihren Partnern sowie interessierte Bürger. Musikalisch gestaltet die Veranstaltung die Falkenberger Karpfenmusik.
In 70 Jahren hat sich ein grundlegender Wandel in der Region, in der Gesellschaft und in der Wirtschaft vollzogen. Wie kaum eine andere Gemeinde haben sich Kastl und seine umliegenden Dörfer in dieser Zeit überaus positiv entwickelt. So ist es gelungen, sich vom einstigen Bauerndorf zu einer modernen Wohngemeinde weiterzuentwickeln. Mit rund 1400 Einwohnern zähle Kastl zwar zu den kleineren Kommunen im Landkreis Tirschenreuth, aber sicherlich mit zu den schönsten, meinte Walter rückblickend, als er in der Jahreshauptversammlung jedes Mitglied zum Ehrenabend einlud.
Leistungsstarke Unternehmen sowie mittelständische Handwerksbetriebe garantierten eine hohe Wirtschaftskraft. Darüber hinaus gebe es viele Vereine, Verbände und engagierte Ehrenamtliche, denen ein abwechslungsreiches Gemeindeleben zu verdanken sei. Zahlreiche Einrichtungen und Angebote wie Kinderhaus, Grundschule, günstige Bauplätze, naturnahe Landschaft, Sportstätten und schneller Zugang zur Datenautobahn seien weitere Vorzüge.
Mit der Auszeichnung zum schönsten Dorf im Landkreis Tirschenreuth sei Kastl 2005 beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft" geehrt worden. Die Grundsteine für die positive Entwicklung seien bereits wenige Jahre nach Kriegsende gelegt worden. Groß sei die Freude über die amerikanischen Truppen gewesen, erinnerte Walter. Dennoch habe es viel Mut gebraucht, sich nach dem Dritten Reich für politische Ideale zu engagieren und eine neue politische Vereinigung zu formieren.
Als am 23. Mai 1949 das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verabschiedet worden sei, sei dies wohl für einige Männer von Kastl ein entscheidender Moment gewesen, um einen Ortsverband der Christlich-Sozialen Union zu gründen, meinte der Redner. Im Mittelpunkt stand damals wie heute, wichtige und vernünftige Entscheidungen zum Wohle der Gemeinde und ihrer Bürger zu treffen.
Galt es in den Nachkriegsjahren die Integration der zahlreichen Vertriebenen zu meistern, folgten schon bald zahlreiche Projekte, die mit viel Mut und Weitblick in Angriff genommen worden seien. So sei zum Beispiel in Motorpumpen, Löschfahrzeuge und den Bau von Feuerwehrgerätehäusern in Kastl, Reuth und Unterbruck investiert worden. Grundlegend war laut Walter der Bau einer neuen Grundschule mit einer Mehrzweckhalle am heutigen Standort. Wenige Jahre danach konnte daneben ein Kindergarten errichtet werden, der später zu einem Kinderhaus mit einer Krippe erweitert worden ist.
In den 1970er Jahren kam es zum Bau der Umgehungsstraße sowie zur Ausweisung des Baugebietes "Kastler Berg". In den Folgejahren entstanden weitere Baugebiete, was der Abwanderung junger Leute Rechnung trug. Mit enormen Investitionen in die Wasserversorgung und die Beteiligung an der Kläranlage in Kemnath konnten weitere Meilensteine der kommunalen Selbstverwaltung geschaffen werden.
Positive Veränderungen brachte aus heutiger Sicht die Gebietsreform für die Gemeinde. In einer Verwaltungsgemeinschaft mit Kemnath konnte effektiv an der Weiterentwicklung der Region gearbeitet werden. Im Zuge der Flurbereinigung gelang es, unter anderem Flächen für den Sport und für die Wirtschaft zur Verfügung zu stellen. Mit der abgeschlossenen Dorferneuerung sei ein weiteres positives Kapitel zur Weiterentwicklung der Gemeinde gelungen, erklärte Walter.
Durch beherzte, umsichtige und konsequente Entscheidungen des Gemeinderates habe sich Kastl den Trends der Zeit gestellt und sei heute in der Lage, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.
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