An Johann Walters Seite stellten die Christsozialen am Donnerstag im gut besetzten Pfarrheim 24 Bewerber für den Gemeinderat - darunter viele junge. Das Durchschnittsalter der 22- bis 59- jährigen CSU-Kandidaten beträgt 41 Jahre.
Bei der Begrüßung entschuldigte Walter Europaabgeordneten Christian Doleschal, der am Versammlungstag Vater wurde und bei Frau sowie Kind sein wollte. Zugegen waren dafür Bürgermeister Josef Etterer sowie dessen Vorgänger und Ehrenbürger Bruno Haberkorn. Beide werden ihre kommunalpolitische Laufbahn im März nach über 30 Jahren beenden.
Hausaufgaben erledigt
Die frühzeitige Nominierungsversammlung begründete Walter mit einer vorzeitigen Weichenstellung für die bevorstehende Wahlperiode. Der Ortsverband wolle ein deutliches Zeichen an die Bevölkerung geben und zeigen, dass die Hausaufgaben gemacht und zeitnah erledigt werden.
Die Wahl des Bürgermeisterkandidaten leitete Arno Stahl mit dem Hinweis auf den Beschluss des Ortsverbandes im Mai ein, Walter ins Rennen um die Nachfolge Etterers zu schicken. Dieser sei hoch motiviert, seit 2014 im Gemeinderat, sachlich, vernünftig und setze sich zum Wohl der Bürger ein. Mit dieser Charakterisierung und einer ellenlangen Liste des Engagements im kommunalen Leben warb Stahl für den CSU-Ortschef als Bewerber: "Bis zum Landtag ist Johann Walter alles andere als ein No Name." Etterer bescheinigte ihm bereit zu sein, Verantwortung zu übernehmen.
Der Kandidat selbst betonte in seiner persönlichen Vorstellung, dass der 2014 gewählte Leitspruch der CSU, "Miteinander Heimat gestalten", den Ehrgeiz der kommenden Jahre weiter prägen werde. Ein deutlicher Beweis sei die Auswahl von Kastl durch das bayerische Heimatministerium in der vergangenen Woche zu einer lebenswerten Gemeinde in der Oberpfalz. Erwartungsgemäß bestätigten anschließend alle 31 anwesenden Wahlberechtigen Walter als ihren Bürgermeisterkandidaten.
Konzept erarbeitet
"Um zu definieren, wo wir an bisherigen Erfolgen festhalten wollen und wo wir in der Zukunft tätig werden müssen, darüber haben wir uns in den vergangenen Wochen ebenfalls intensiv Gedanken gemacht", sagte er bei der Vorstellung der 24 Bewerber für den Gemeinderat. Ein Konzept mit zehn Themenfeldern sei unter dem Arbeitstitel "Unser Plan für unsere Heimat" ausgearbeitet worden. Ziel sei es, die Kommune noch weiter zu verbessern. "Angefangen von den Themen Bauen und Wohnen, Leben und Arbeiten bis hin zur ärztlichen Versorgung und Mobilität haben wir formuliert, was uns bewegt und antreibt." In den kommenden Monaten solle der Plan detailliert vorgestellt und mit den Bürgern besprochen werden, um gemeinsam für die Heimat aktiv zu werden.
Elf Bewerber aus dem Jahr 2014 stehen nicht mehr auf der Liste der Gemeinderatswahl 2020. Angesichts der 24 Anwärter meinte der Redner: "Dieses breit aufgestellte Wissen ist für uns eine wichtige Grundlage, um einen Querschnitt aus allen Bevölkerungs- und Altersschichten ansprechen und repräsentieren zu können." Ziel sei, die acht Plätze im jetzigen Gemeinderat zu halten. Walter bedauerte aber, dass nur drei Frauen auf der Liste stehen (Infokasten).
"Für Kastl ein großer Tag", meinte Landratskandidat Roland Grillmeier nach den einmütigen Abstimmungen. Walter sei erfahren, kompetent und hartnäckig. Grillmeier bescheinigte ihm Sachverstand.
Die Tatsache, dass Walter als freier Mitarbeiter für Oberpfalz-Medien schreibt, griff Roman Schäffler auf Der Kemnather CSU-Bürgermeisterkandidat drehte dessen Kürzel "hwk" in "kwh" und deutete es als "Kastl wählt Hans". JU-Ortsvorsitzender Felix Kirchberger freute sich über die vielen Listenplätze für junge Bewerber.
"Hans Walter zeichnet Perfektion aus", betonte Landtagsabgeordneter Tobias Reiß. Er berichtete von der Klausurtagung aus dem Kloster Banz. Zur Klima- und Zukunftspolitik sagte er: Man wisse, dass sich das Klima verändert, aber "als bayerische Insel können wir das Weltklima nicht retten." Es sei nicht als Aufgabe der Politik, sondern der Ingenieure zu entscheiden, was die beste Technik für den Klimaschutz ist. Entscheidend war für ihn, dass Bayern bei der Entwicklung und im Fortschritt vorne bleibt. Dabei sah er gute Zukunftschancen für das Land gegenüber der Stadt.
Die Bewerber
Zur Gemeinderatswahl treten in der Reihenfolge der Liste an: Johann Walter, Lukas Haberkorn, Michaela Veigl, Arno Stahl, Marco Streng, Andreas Wöhrl, Felix Kirchberger, Kevin Fralix, Thomas Gmeiner, Robert Schraml, Florian Kastner, Andrea Heining, Michael Stangl, Gerhard Veigl, Michael Dötsch, Huber Mühlhöfer, Tanja Tretter, Andreas Raps, Dominik Neuendorf, Christoph Baumann, Thomas Deubzer, Andreas Dimper, Andreas Merkl und Thomas Baumann. Ersatzkandidaten sind Florian Manze und Karl Wöhrl.
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