Mit einer Investition in Höhe von 192 000 Euro hat die Gemeinde Kastl ihre sechs Klassenzimmer im örtlichen Grundschulgebäude mit einer dezentralen Lüftungsanlage nachgerüstet. Durch die weltweite Pandemie stellten der Bund bzw. das Land verschiedene Förderprogramme zur Verfügung, um diese technischen Maßnahmen zum Wohle der Kinder zeitnah durchführen zu können. Nachdem im August vergangenen Jahres ein entsprechender Förderaufruf an die Kommunen erging stellte die Gemeinde Kastl umgehend einen Antrag zur Installation der leistungsstarken Geräte. Bewusst entschied sich die Kommune in Absprache mit den Verantwortlichen des Grund- und Mittelschulverbandes gegen einfache Luftreinigungsgeräte und für eine dezentrale Lüftungsanlage, wohlwissend, dass diese Lösung nicht günstig sein würde. Bereits nach wenigen Wochen kam die Zusage, dass der Bund rund 77 Prozent der förderfähigen Kosten und somit 147 000 Euro der Ausgaben übernehmen wird. Der Eigenanteil der Gemeinde Kastl wird bei 45 000 Euro liegen.
Die Lüftungsgeräte sind an der Decke montiert und werden durch eine automatische CO² Messung der Raumluft gesteuert. Somit regulieren sich die Geräte von selbst bzw. erkennen autonom wann und im welchen Umfang die Luft in einem Raum ausgetauscht werden muss. Um die verbrauchte Luft nach außen zu transportieren und um frische Luft ansaugen zu können wurden hierzu von einer Schreinerei ein Fenster pro Klassenzimmer so umgebaut, dass die Lüftungsrohre fachmännisch nach draußen verlegt werden konnten. Die Montagearbeiten selbst führte die Firma Rütec aus Bayreuth aus.
Durch die Verbindung mit dem bestehenden Heizungssystem wird die angesaugte Luft nachhaltig über das vorhandene Warmwasserssystem vorgewärmt, hierzu wird kein Strom verbraucht. Bei voller Leistung braucht ein Gerät rund 15 Minuten um die gesamte Raumluft auszutauschen. Der Vorteil ist, dass das Rotieren der Lüfter selbst bei voller Stärke kaum zu hören ist, wodurch sich die Kinder voll und ganz auf den Unterricht konzentrieren können. Ein Stoßlüften, indem man alle Fenster weit öffnet, wird künftig nicht mehr nötig sein. Weiterhin können die Anlagen so programmiert werden, dass zum Beispiel im Sommer nachts die aufgewärmte Luft durch die kühle Luft von draußen ausgetauscht werden kann, wodurch zumindest in den ersten Unterrichtsstunden eine angenehme Temperatur gewährleistet werden kann.
Bei der Inbetriebnahme der Geräte bedankte sich Bürgermeister Hans Walter bei der Verwaltung in Kemnath, insbesondere bei Bauamtsleiter Roland Sächerl sowie Bauamtsmitarbeiter Stefan Gaßler, der das Projekt seit vergangenem Jahr hauptverantwortlich betreut und umgesetzt hat. Durch die vorausschauende Arbeit von Stefan Gaßler sei es gelungen, dass die Lüftungsanlagen trotz aller derzeitigen Widrigkeiten wie gestörten Lieferketten, Ressourcenengpässen und pandemiebedingten Ausfällen zügig montiert und in Betrieb genommen werden konnten. Ebenso bedankte sich Hans Walter bei Hausmeister Marco Kiele, der sich ebenfalls maßgeblich mit eingebracht habe. "Da die Verwaltung und der Gemeinderat schnell und unkompliziert die Möglichkeiten genutzt haben, konnte zum Wohle der Schulkinder und der Lehrerinnen und Lehrer schnell und unbürokratisch gehandelt werden", stellte Bürgermeister Hans Walter deutlich heraus.













 
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