"Das zurückliegende Jahr war vermutlich das schlechteste und zugleich eines der traurigsten Jahre in unserer 100-jährigen Vereinsgeschichte", sagte Vorsitzender Wolfgang Raps in seinem Rückblick in der Jahreshauptversammlung der Sportschützen "Einigkeit Hubertus" im Schützenhaus. Aufgrund der Corona-Pandemie muss der Verein auf das für heuer geplante Fest zum Gründungsjubiläum sowie auf den Nachholtermin im kommenden Jahr verzichten. Zum Jahresbeginn zählte der Verein 280 Mitglieder.
Drei Tage nach der Jahreshauptversammlung im März 2020 waren die Sportschützen gezwungen, wegen des Coronavirus den Schießbetrieb abrupt einzustellen und die Vereinsgaststätte zu schließen. Nach einer fast dreimonatigen Zwangspause waren unter Einhaltung von Hygienekonzepten eingeschränkter Trainingsbetrieb und die Bewirtung im Außenbereich der Vereinsgaststätte möglich. Durch den angeordneten Lockdown ab November waren alle Wettkämpfe und Veranstaltungen erneut untersagt. Daraufhin gab es neben Online-Sitzungen im Verband und im Gau auch Präsenzsitzungen. Wie der Vorsitzende berichtete, konnten einige Vorstands- und Ausschusssitzungen im Verein abgehalten werden.
Ebenso wurden kleinere Umbaumaßnahmen vorgenommen. Der Verein verfügt nun über zwei Anlagen für die neue Disziplin Mehrkampf Pistole. Die Scheibenbeleuchtungen in den Feuerwaffenständen wurden auf LED-Technik umgerüstet. Nicht gerade erfreut zeigte sich Raps darüber, dass die für den Verein von der Politik versprochenen Corona-Soforthilfen nicht abrufbar waren. "Die Hilfen waren immer an Forderungen gekoppelt, die die wenigsten Sportvereine erfüllen können."
Kassier Hermann Janke berichtete von nicht unerheblichen Fixkosten, welche die Vereinskasse belasteten, obwohl kaum Einnahmen zu verzeichnen waren. Zwar wurden die Räumlichkeiten des Sportvereins an Firmen, Organisationen und andere Vereine vermietet. Auch die Kommune nutzt seit der Pandemie den Saal im Schützenheim für ihre monatliche Sitzung. Jedoch wurden die Einnahmen "als ein Tropfen auf den heißen Stein" bezeichnet. Die beiden Kassenprüfer, Michael Schwarz und Jutta Schinder, bescheinigten eine korrekte Buchführung.
Den Rechenschaftsbericht trug stellvertretender Sportleiter Michael Buchbinder vor. Durch das Verbot für Wettkämpfe und deren Durchführung wurde die Wettkampfsaison 2020/2021 nicht ausgetragen. Für das Jahr 2021 hat der Deutsche Schützenbund die Deutschen Meisterschaften im Notbetrieb angekündigt. Anstelle der Landesmeisterschaften wurde ein Qualifikationsschießen absolviert. Etliche Aktive konnten sich für die in drei Wochen beginnenden Deutschen Meisterschaften qualifizieren.
Auch aus dem Bericht von Jugendleiterin Maria Kausler ging hervor, dass das Training nur eingeschränkt möglich war. Zeitweise mit Unterteilung in Pistole und Luftgewehr, jeweils mit Anmeldung. Mithilfe von Spenden wurden drei Luftgewehre sowie Schießbekleidung angeschafft. Zu den Aktiven im Landeskader des Oberpfälzer Schützenbundes gehören aus den Reihen der Sportschützen drei Jugendliche mit dem Luftgewehr und eine Juniorin mit Luftgewehr sowie Kleinkaliberwaffe.
Für Elena Zimmermann war die Teilnahme bei der EM-Ausscheidung vorgesehen. Jedoch wurde der Schießwettbewerb abgesagt. Zur Qualifikation bei der Deutschen Meisterschaft in München/Hochbrück waren in 15 Starts neun Jugendliche in den Wettkampfdisziplinen Luft- und Sportpistole, Luftgewehr, Luftgewehr Dreistellung sowie mit dem Kleinkaliber liegend und im Dreistellungswettkampf vertreten.
In seinem Ausblick kündigte Vorsitzender Wolfgang Raps an, sich wieder verstärkt der Jugendarbeit zu widmen. Die Königsproklamation von 2020 soll in den kommenden Wochen bei einem Grillfest nachgeholt, zudem Urkunden und Pokale von der Vereins- und Gemeindemeisterschaft an die Kinder überreicht werden. In seinem Grußwort unterstrich Bürgermeister Johann Walter, dass die Sportschützen eine tragende Säule im Vereins- und gesellschaftlichen Leben der Gemeinde seien und bedankte sich bei den Mitgliedern für die geleistete Arbeit.
Zudem wurden Vereinsmitglieder für ihre 10-, 25-, 40- und 50-jährige Vereinszugehörigkeit geehrt und ausgezeichnet. Dies erfolgte durch den Bürgermeister und den Vorsitzenden. Die Ehrennadel in Silber des Vereins für 10 Jahre Mitgliedschaft wurde Stefan Hörer, Johanna Pühl und Luisa Stahl überreicht. Eva Stahl und Sophia Miedel waren verhindert und bekommen ihre Ehrung nachgereicht. Das Ehrenabzeichen des Oberpfälzer Schützenbundes sowie die Ehrennadel des Deutschen Schützenbundes jeweils in Silber für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit wurde an Altbürgermeister Bruno Haberkorn und an Daniel Kaufmann verliehen. An Christoph Raps werden die Auszeichnungen nachgereicht.
Das Ehrenabzeichen des Oberpfälzer Schützenbundes und die Ehrennadel des Deutschen Schützenbundes, jeweils in Gold, wurde an Johann Kaufmann und Sieglinde Walter für ihre 40-jährige Vereinszugehörigkeit verliehen. Nachgereicht werden beide Auszeichnungen an Thomas Deubzer. Für ihre 50-jährige Vereinszugehörigkeit wurden Johann Arnold und Konrad Götz mit dem Ehrenabzeichen des Oberpfälzer Schützenbundes und der Ehrennadel des Deutschen Schützenbundes, jeweils in Gold, ausgezeichnet. Für beide Auszeichnungen waren auch Josef Schinner und Ferdinand Walter vorgesehen. Die beiden waren ebenfalls verhindert und können ihre Auszeichnungen zu einem späteren Zeitpunkt entgegennehmen.
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