Die Freien Wähler der Gemeinde Kastl haben in ihrer Nominierungsversammlung die Kandidatinnen und Kandidaten für die Gemeinderatswahl 2026 vorgestellt. Einen eigenen Bewerber oder eine eigene Bewerberin für das Bürgermeisteramt können sie diesmal nicht präsentieren, wie sie in einer Pressemitteilung schreiben. Grund ist eine Entscheidung des Gemeinderats, das Bürgermeisteramt künftig hauptamtlich auszugestalten. Die Stelle ist nun der Besoldungsstufe A13 zugeordnet – verbunden mit Mehrkosten von 60.000 Euro pro Jahr für die Gemeinde.
"Wir hätten gerne eine geeignete Kandidatin oder einen geeigneten Kandidaten für das Bürgermeisteramt ins Rennen geschickt", erklärte FW-Vorsitzender Markus Kaufmann. "Doch unter den neuen Rahmenbedingungen ist das für unsere potenziellen Bewerber schlicht nicht möglich. Im Hinblick auf die Mehrkosten des hauptamtlichen Bürgermeisters könnte ein Kandidat seine Bewerbung nicht mit gutem Gewissen vertreten."
Mehrere Mitglieder zeigten grundsätzlich Interesse – allerdings nur bei einem ehrenamtlichen Bürgermeisteramt. "Ich hätte mir eine Kandidatur sehr gut vorstellen können, wenn das Amt weiterhin ehrenamtlich geblieben wäre", sagte Andrea Sertl. "So hätte ich es mit meiner beruflichen Tätigkeit vereinbaren können. Da ich meinen Beruf als Personalleiterin nicht völlig aufgeben möchte, kommt ein hauptamtliches Amt für mich nicht in Frage."
Christoph Brand betonte: "Das Ehrenamt hat in Kastl immer gut funktioniert. Der Gemeinderat hat mit der CSU-Mehrheit eine Entscheidung getroffen, die weder notwendig noch im Sinne der finanziellen Vernunft ist. Auch ich hätte mich als ehrenamtlicher Bürgermeister zur Wahl aufstellen lassen." Die Freien Wähler wollen sich auch ohne eigenen Bürgermeisterkandidaten mit voller Kraft für eine sachorientierte Kommunalpolitik einsetzen. Für die Gemeinderatswahl treten an: Simone Costa, Walter Zimmermann, Matthias Heining, Bernhard Rau, Andrea Sertl, Martin Schraml, Holger Schmidt, Lilly Weilacher, Christoph Brand, Markus Kaufmann, Laszlo Peter und Roland Schöcklmann.
Landratskandidat Hubert Schicker (Freie Wähler Landkreis Tirschenreuth) bekundete Respekt und Verständnis und erinnerte: "Ein eigener Bürgermeisterkandidat wäre wünschenswert, um den Bürgern eine echte Wahl anbieten zu können. Bis Anfang Januar kann dieser immer noch in einer separaten Nominierungsversammlung aufgestellt werden."

















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