Kastl bei Kemnath
28.03.2023 - 11:15 Uhr

Kastler Kriegerdenkmal vor 100 Jahren ein Millionen-Projekt

Das Kriegerdenkmal in Kastl ist für die Gemeinde ein Ort des Gedenkens an die Gefallenen, Vermissten, Vertriebenen und zivilen Opfer der Weltkriege und gleichzeitig ein Mahnmal für den Frieden. Heuer jährt sich seine Weihe zum 100. Mal.

Anlässlich des 100. Jahrestages der Weihe des Kriegerdenkmals laden die Gemeinde Kastl und die Krieger- und Soldatenkameradschaft Kastl zu einer feierlichen Gedenkveranstaltung am Samstag, 22. April, ab 16.30 Uhr ein. Gleichzeitig erhält die restaurierte historische Vereinsfahne der Krieger- und Soldatenkameradschaft aus dem Jahr 1894 erneut den kirchlichen Segen, teilt die Gemeinde in einem Schreiben mit.

Das Thema ist aktueller denn je. Mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine steht allen vor Augen, wie zerbrechlich Frieden tatsächlich sein kann und wie viel Leid ein Krieg über die Menschen bringt. Umso wichtiger ist es, sich der Auswirkungen immer bewusst zu sein. Das Gedenken an die Gefallenen der vergangenen Kriege soll zu Frieden und Aussöhnung mahnen. Es ist daher der Gemeinde Kastl und der Krieger- und Soldatenkameradschaft ein besonderes Anliegen, an das 100-jährige Bestehen des Kriegerdenkmals zu erinnern und diesen Tag mit einem Festgottesdienst feierlich zu begehen. Hauptzelebrant ist neben Pfarrer Heribert Stretz der Militärgeneralvikar Monsignore Reinhold Bartmann. Die gesamte Bevölkerung und insbesondere die Vereine sind dazu eingeladen.

Über Standort uneins

Die Errichtung des Kriegerdenkmals im Jahr 1923 fiel in eine denkbar schwierige Zeit. Zunächst herrschte lange Uneinigkeit über den Standort des Denkmals. Letztendlich einigte man sich aber auf den Platz neben der Luitpoldlinde in der Mitte des Dorfes. Die massive Inflation und der andauernde Wertverlust erschwerten die Planung zusätzlich. Die Schlussrechnung des Steinmetzbetriebes Georg Burger in Auerbach fiel dementsprechend hoch aus: 4 600 000 Mark kostete das Denkmal letztendlich und damit fast drei Millionen Mark mehr als ursprünglich vereinbart.

Ohne die finanzielle Beteiligung der Bevölkerung, zum Teil in Form von Getreidespenden, wäre die Finanzierung des Denkmals kaum zu stemmen gewesen.

Zwei weitere Tafeln

Am 22. April 1923 fand schließlich in einem würdevollen Festgottesdienst die Einweihung und Segnung des Kriegerdenkmals statt. Neben den Namen der getöteten und vermissten Soldaten ist darauf der heilige Georg zu sehen. Zudem gedachte man der Gefallenen des Krieges von 1870/71 sowie des Kolonialkrieges im Jahr 1905. Im Laufe der Jahre wurde das Denkmal mehrere Male angepasst. Um auch die Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges aufnehmen zu können, wurde das Denkmal im Jahr 1954 um zwei weitere Tafeln baugleich ergänzt. Bei der Dorferneuerung im Jahr 1995 wurde es um mehrere Meter versetzt. Außerdem wurde das Umfeld neu gestaltet. Im Jahr 2017 erfolgten anlässlich des 125. Gründungsjubiläums der Krieger- und Soldatenkameradschaft eine grundlegende Reinigung sowie eine stellenweise Erneuerung des Kriegerdenkmals.

Hintergrund:

Festablauf

  • ab 16.30 Uhr: Eintreffen aller Gäste und Teilnehmer auf dem Festplatz in der Jahnstraße vor dem Schützenhaus
  • 17 Uhr: Aufstellung zum Kirchenzug
  • 17.15 Uhr: Kirchenzug zum Dorfplatz
  • 17.30 Uhr: Festgottesdienst mit Fahnenweihe und Kranzniederlegung vor dem Kriegerdenkmal mit Militärgeneralvikar Monsignore Reinhold Bartmann und Pfarrer Heribert Stretz
  • Anschließend Festzug zum Schützenhaus mit Festabend
 
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