(rpp) Ob süß oder eher sauer, fruchtig oder pikant - bei der Verarbeitung von Beeren, Rosen und Kräutern sind der Vielfalt keine Grenzen gesetzt. Passende Rezepte dazu lieferte Markusine Guthjahr auf Einladung des Katholischen Frauenbundes im Vierseitgebäude des Pfarrhofs.
Ihre Tipps bezogen sich auch auf die Wildformen, zu denen sie ebenfalls ihr Wissen zur Herstellung von Tee, Marmeladen, Ölen, Chutneys, Sirup-Arten und Essigformen weitergab. Dabei bat sie darum, einen Wildstrauch nie ganz abzusammeln, sondern einige Früchte für Vögel und Kleintiere zu belassen.
Beeren sollten rasch verarbeitet werden, da sie sonst schimmeln, informierte die Expertin. Innerhalb von 24 Stunden sollte Weichobst eingekocht oder -gefroren werden. "Beeren sind Powerfrüchte, die viele Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, sogenannte Bioaktivstoffe beinhalten." Meist sind das laut Guthjahr die Früchte mit roter oder blauer Farbe.
Bezüglich des Fuchsbandwurms gab sie teilweise Entwarnung geben. Der Fuchs suche für seine Losung gerne alte Baumstümpfe auf. Glatte Früchte wie die Heidelbeere verlören beim Waschen unter fließendem Wasser den Staub mit den Bandwurmeiern. Schwieriger sei es bei Früchten mit gekerbter Oberfläche wie Erdbeeren oder haariger Oberfläche wie bei den Himbeeren. "Diese sollte man auf 80 Grad erhitzen, dann sind die Eier des Fuchsbandwurms unschädlich gemacht", betonte die Rednerin.
Nicht so bekannt war den Zuhörern, dass junge Erdbeer-, Himbeer- und Brombeerblätter als Tee verwendet werden können. Jedoch riet Guthjahr von Preißelbeereblättern ab. Diese enthielten - wie die Blätter des Holunders - Giftstoffe. Auch die Holunderbeere sollte nur in gekochtem Zustand verzehrt werden, dann seidie enthaltene Blausäure zerstört.
Färberkamille, Staudenmajoran, Johanniskraut, gelbes Labkraut, Schafgarbe, Nachtkerze und der seltene Muskatellersalbei, um nur einige zu nennen, eigneten sich hervorragend zur Herstellung von Kräuterölen für die Küche und die Haut, aber auch für Duftsäckchen und als Gewürz. Rosenblüten sollten, wie Kräuter auch, in der Mittagszeit geerntet werden, da die Konzentration der Inhaltsstoffe und der Duftstoffe dann am Höchsten sei.
Kirschen, in Rosenwasser eingekocht, ergeben eine herrliche Marmelade. Aber auch das Rosengelee, die Rosenbutter und das Bruschettagemüse hatten es den Teilnehmerinnen angetan. Diese durften sie am Ende des Vortrages probieren.
Kastl bei Kemnath
12.07.2018 - 16:46 Uhr
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