Kastl bei Kemnath
21.09.2018 - 16:04 Uhr

"Päckchen" bei Jesus abladen

Ihre Zuhörerinnen sollten ihr Herz und Seele entrümpeln. Das rät Uschi Aschoff aus Bayreuth beim Frauenfrühstück des Katholischen Frauenbundes. Vor über 50 Teilnehmerinnen spricht die Pfarrerin zum Thema "Wie war das mit der Schuld?".

Die Gäste lassen sich das Verwöhnfrühstück gerne schmecken. Bild: rpp
Die Gäste lassen sich das Verwöhnfrühstück gerne schmecken.

Sie erinnerte an den Sündenfall und überlegte, wie unterschiedlich Männer und Frauen bei einem Konflikt reagieren. Während Frauen eher dazu neigten, schnell die Schuld bei sich zu suchen und auf sich zu nehmen, negierten Männer eher ihren Anteil am Streit oder schwiegen dazu, ohne das Problem damit zu lösen. Schuld habe immer mit Vertrauensbruch zu tun, ob bei Ehebruch und Scheidung, bei Konflikten zwischen Eltern und Kindern oder gegenüber von Kollegen, Nachbarn und Freunden. Oft seien es nur Kleinigkeiten, zu denen man sich verführen lasse, aber die Folgen für Familie und Bekanntenkreis seien verheerend, meinte Aschoff. Da genüge schon ein einziger "Ausrutscher"!

Immer wieder spann sie den Bogen von Alltagserlebnissen hin zu biblischen Erzählungen. Dabei ging es ihr nicht nur darum, verschiedene Arten von Schuld erkennen zu helfen, sondern wahrzunehmen, dass man viel Leid ständig mit sich herumträgt. Dieses Päckchen werde mit der Zeit immer größer und belastender.

Das müsse so nicht bleiben, betonte die Seelsorgerin. "Entlasten Sie sich", forderte sie die Zuhörerinnen auf. Sie verglich die Situation mit einem Dachboden, auf dem sich alte Dinge und Nutzloses angesammelt hat. "Nehmen Sie den Koffer, in dem Sie all die alte Last überall mit hinschleppen und stellen Sie ihn bei Jesus am Kreuz ab. Verzeihen sie den Menschen, die Ihnen weh getan haben und befreien Sie sich bewusst von altem Kummer." Die Frauen sollten Jesus bitten, sich darum zu kümmern. "Sie werden sehen, wie das Wunder geschieht und Sie wieder frei, beschwingt und fröhlich neue Wege gehen können."

Als Möglichkeit, dies zu erreichen, bot sie den sonntäglichen Gottesdienst an. Er biete die Gelegenheit, Lasten abzuwerfen und sich für die neue Woche vorzubereiten und diese auf Gottes Willen hin auszurichten. Dieser werde in den zehn Geboten sichtbar. Sie seien keine Verbote, sondern Ratschläge für ein gutes Miteinander.

Vorsitzende Monika Fralix hatte die Frauen eingeladen, sich an diesem Vormittag selbst mit allen kulinarischen Angeboten, aber auch guten Gesprächen zu verwöhnen. Dafür hatten die Damen des Vorstandes wieder Wurst- und Käseplatten, Marmeladen, Aufstriche und Obstsalat vorbereitet.

Uschi Aschoff referiert zum Thema „Wie war das mit der Schuld?“. Bild: rpp
Uschi Aschoff referiert zum Thema „Wie war das mit der Schuld?“.
Vorsitzende Monika Fralix dankt Uschi Aschoff (rechts) mit einigen Produkten aus der Region. Die Anwesenden sparen nicht mit Applaus. Bild: rpp
Vorsitzende Monika Fralix dankt Uschi Aschoff (rechts) mit einigen Produkten aus der Region. Die Anwesenden sparen nicht mit Applaus.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.