Kastl bei Kemnath
25.01.2019 - 16:05 Uhr

Rente ist nicht gleich Rente

Viele Bürger nutzen beim KAB-Sozialtag die Chance und lassen sich ihre Rentenhöhe ausrechnen. In seinem Vortrag zeigt Diözesansekretär Markus Nickl die Vielfältigkeit des Rentensystems auf.

Diözesansekretär Markus Nickl erklärt die verschiedenen Rentenformen und zeigt auf, dass es nie schaden kann, sich frühzeitig um seine Rente zu kümmern. Bild: rpp
Diözesansekretär Markus Nickl erklärt die verschiedenen Rentenformen und zeigt auf, dass es nie schaden kann, sich frühzeitig um seine Rente zu kümmern.

Der Sozialtag des KAB-Ortsverbandes Kastl war ein voller Erfolg. Bereits am Nachmittag stand Diözesansekretär Markus Nickl zahlreichen Bürgern für ihre Fragen zur Verfügung. Am Abend referierte er im Katholischen Pfarrheim über die aktuell gültigen Rentenformen.

An dem Abend wird deutlich, dass das Rentensystem für Laien oft eine undurchsichtige Sache ist. Ohne Beratung sei es schwierig, die richtigen Entscheidungen zu treffen. In seinem Vortrag machte Nickl klar, dass keine der verschiedenen Verrentungsarten ein Selbstläufer ist. So gibt es bei der Erwerbsminderungsrente Zeiten, die erfüllt werden müssen. Dabei sind die letzten fünf Jahre vor Renteneintritt entscheidend. "In diesem Zeitraum müssen drei versicherungspflichtige Jahre nachgewiesen werden", sagte Nickl.

Für langjährige Versicherte werden bei der Altersrente Kinderberücksichtigungszeiten bedacht. Hier spielen die Jahre zwischen dem 3. und 10. Lebensjahr des Kindes eine Rolle. Jedoch werden keine Rentenpunkte berücksichtigt. Ebenso werden die Pflege von Angehörigen, die schulische Ausbildung ab dem 17. Lebensjahr - ohne Studium, auf die Wartezeit angerechnet. Seit einigen Jahren werden die Altersgrenzen schrittweise angehoben. Wer vorzeitig in Rente geht, muss bedenken, dass das zu Abschlägen bei der Höhe der Rentenzahlung führen kann. Nickl informierte: "Durch die aktuelle Niedrigzinslage kann es sich rechnen, die fehlenden Zeiten durch eine freiwillige Einzahlung zu kompensieren. Bei einem frühzeitigen Todesfall wäre das zusätzlich eingezahlte Geld allerdings verloren." Die Altersrente für besonders langjährige Versicherte braucht 45 rentenrechtliche Jahre. Dazu zählt der Wehr- und Zivildienst, ebenso die Erziehungszeiten der Kinder und die Pflege von Angehörigen. Fehlen nur wenige Monate, um die 45 Jahre Versicherungszeit einhalten zu können, lohnt es sich eine geringfügige Beschäftigung anzunehmen und nicht auf die Versicherungsfreiheit zu verzichten.

Es müsse beachtet werden, dass bei den bisherigen Reformen der Rentenversicherung die Studien- und Schulzeiten nur verkürzt anerkannt werden, während sich die Lebensarbeitszeit aber schrittweise verlängert. Dadurch können Lücken in der Versicherungszeit entstehen.

Die sogenannten individuelle Altersrentenformen können flexibel gehandhabt werden. Wer Geld für die Pflege eines Angehörigen bekommt, kann sich eine Teilrente auszahlen lassen. Es ist möglich zwischen Teil- und Vollbezug der Rente mehrfach zu wechseln. Das kann zum Beispiel bei der Erziehung der Enkelkinder der Fall sein. Die Flexirente bietet aber auch die Möglichkeit, über die Regelaltersgrenze hinaus ohne Rentenbezug zu arbeiten und somit die spätere Monatsrente zu erhöhen.

Nickl richtete an alle Gäste den Appell, an jedem Wendepunkt des Lebens seine Rentenunterlagen auf Vollständigkeit zu prüfen. Das ist auch wichtig, bevor es zu einer Beratung kommt, denn dann können fehlende Papiere noch rechtzeitig angefordert werden. Kostenlose Sprechtage für KAB-Mitglieder gibt es regelmäßig im Kemnather Rathaus und im Büro in Weiden am Adolf - Kolping - Platz 1. Markus Nickl bittet um vorherige telefonische Anmeldung unter Telefon 0961/33161.

Mit großem Interesse verfolgen die Gäste den Vortrag von Markus Nickl. Anhand von Beispielen zeigt er viele hilfreiche Tipps. Bild: rpp
Mit großem Interesse verfolgen die Gäste den Vortrag von Markus Nickl. Anhand von Beispielen zeigt er viele hilfreiche Tipps.
 
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