Bürgermeister Josef Etterer legte dem Gemeinderat den Antrag der Genossenschaft Neue Energien West eG (NEW) zur Erweiterung der bestehenden Freiflächenphotovoltaikanlage bei Unterbruck zur Beratung vor. NEW plant auf den Privatgrundstücken Flurnummern 101 und 105 an der Bahnstrecke Richtung Weiden die bestehende Anlage auszubauen. Auf der westlich an die bestehende Anlage angrenzenden Fläche von zwei Eigentümern soll auf 32 865 Quadratmetern bisher landwirtschaftlich genutzter Fläche weitere Module zur Stromerzeugung aufgestellt werden. Die Stromeinspeisung ins Netz erfolgt über die bereits vorhandene Zuleitung.
Nicht einverstanden
Gemeinderätin Michaela Veigl erklärte sich mit der Ausweitung der Freiflächenphotovoltaik bei Unterbruck und auf dem Gemeindegebiet nicht einverstanden. Sie plädierte für Dachflächenanlagen und Stromsparen, um landwirtschaftlich genutzte Flächen auch künftig als solche nutzen zu können. Die Anpachtung für konventionelle Landwirte wird aus Ertragsgründen immer schwieriger.
Gemeinderat Hans Walter stimmte Veigl zu. Zusammen mit dem Zweiten Bürgermeister Arno Stahl erklärte er, dass dadurch auch ein weiterer Präzedenzfall für künftige Anträge geschaffen wird. Gemeinderat Gerhard Dobmeier wie auch Hans Walter plädierten dafür, mangels rechtzeitiger Vorlage der Antragsunterlagen eine Entscheidung zu vertagen.
Umfassendere Prüfung
Die Gemeinde müsse sich über die Gesamtsituation klar werden, wie sie künftig mit dieser Art Stromerzeugung, Naturschutz, Umwelt, Landschaftsbild und Bürgerwillen umgeht. Stahl wies darauf hin, dass bisher die bestehende Anlage noch nicht eingegrünt wurde. Der Gemeinderat entschied eine Entscheidung über den NEW-Antrag abzusetzen und diesen umfassender zu prüfen.
Der Gemeinderat nahm vom Antrag einer Familie aus Adelsdorf zum Bau eines Einfamilienwohnhauses samt Doppelgarage im Rahmen des Freistellungsverfahrens Kenntnis. Das Eigenheim soll im Baugebiet Heckenring Nummer 20 auf der Flurnummer 809/17 entstehen. Zudem beschloss das Gremium, dass Christine Lober als bereits bestellte Wahlleiterin für die Kommunalwahl 2020 durch Stellvertreter Max Kirchberger unterstützt wird. Einstimmig fiel die Entscheidung für die Wahl am 15. März eine Aufwandsentschädigung von 40 Euro pro Wahlhelfer zu zahlen. Für eine mögliche spätere Stichwahl werden 30 Euro, für die Briefwahlhelfer 20 Euro festgesetzt.
Des Weiteren befasste sich der Gemeinderat mit der Neufestsetzung des Förderbeitrages der Kommune für das Tierheim Tirschenreuth. Etterer berichtete, dass der Beitrag von 0,50 Euro auf 0,80 Euro pro Einwohner erhöht werden soll. Nach Auffassung der Bürgermeisterrunde sind die Zustände im Tierheim auf Dauer nicht mehr tragbar. Handeln sei sofortiges Gebot. Die Erhöhung wurde mehrheitlich akzeptiert.
Zum Thema Verschiedenes berichtete das Gemeindeoberhaupt, dass der Förderbescheid zum Kauf einer neuen Tragkraftspritze für die Freiwillige Feuerwehr Reuth in Höhe von 4700 Euro eingegangen ist. Zur Bohrung des Wasserwirtschaftsamtes am Tiefbrunnen II informierte er über den Abschluss eines Nutzungsvertrages. Gemeinderat Michael Kraus bat um Informationen über die Energiekosten der neuen Heizung in der Schule und den Energieertrag der Photovoltaikanlage.
Den traditionellen Schlusspunkt des politischen Jahres setzten Etterer sowie die beiden Fraktionsvorsitzenden Hans Walter (CSU) und Gerhard Dobmeier (FW) mit einem Jahresresümee. Der Bürgermeister dankte für die gute und intensive Zusammenarbeit im Gremium, mit der Verwaltung, Bauhof, Kindergarten und allen Bediensteten.
Deutliche Veränderungen
Er erinnerte an die Errichtung des Bergkreuzes, die rege Nachfrage nach Bauland, Gründung der dritten Kindergartengruppe und den Aufstieg der Schützen in die erste Bundesliga. Walter und Dobmeier dankten Etterer mit einem Gutschein samt Brotzeit für dessen Einsatz für die Kommune. Sie ließen die abgeschlossenen und angelaufenen Baumaßnahmen Revue passieren. Auch im kommenden Jahr wird es große Ereignisse geben: Die Kommunalwahl wird Veränderungen im Gremium bringen. Das Vereinsjubiläum des TSV 1060 Kastl wird gefeiert und auch der und alle zehn Jahre stattfindende Erntedankumzug steht bevor.
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