Kastl bei Kemnath
16.06.2023 - 15:19 Uhr

Trauer in Kastl um Pater Georg Kirchberger

Die Nachricht verbreitete sich in Windeseile: Pater Georg Kirchberger ist am 5. Juni unerwartet in Indonesien verstorben. Der Missionar, Dogmatiker und Lehrer war sowohl auf der indonesischen Insel Flores als auch in Kastl beheimatet.

Pater Georg Kirchberger ist am 5. Juni auf der indonesischen Insel Flores verstorben. Bild: Emma Fuchs/exb
Pater Georg Kirchberger ist am 5. Juni auf der indonesischen Insel Flores verstorben.

Der verstorbene Pater Georg Kirchberger kam am 27. Mai 1947 als ältestes Kind von Ludwig und Elisabeth Kirchberger in Kastl auf die Welt. Es folgten seine Geschwister Helmut, Emma, Max, Rudolf und Ursula. Der Gedanke, den Weg als Priester und Missionar einzuschlagen, reifte in der Schulzeit am Missionsgymnasium St. Peter in Tirschenreuth heran, das in der Trägerschaft des Ordens der Steyler Missionare stand.

Zur Oberstufe wechselte er an das Reuschling-Gymnasium in Ingolstadt und machte dort im Jahr 1967 sein Abitur. Im gleichen Jahr schloss er sich der Steyler Missionsgesellschaft an und trat in das Missionspriesterseminar St. Gabriel in Mödling bei Wien in Österreich ein. Es folgten das Noviziat und das Studium der Philosophie und der Theologie an der dortigen Hochschule. Zudem erwarb er an der Universität in Wien das Master-Diplom der Theologie. Bei den Steyler Missionaren erhielt er einen weiteren Titel, der fortan an seinen Namen angehängt wurde: SVD ("Societas Verbi Divini", übersetzt: "Gesellschaft des Göttlichen Wortes"). Eine derart wichtige Auszeichnung, dass sie dem Verstorbenen sogar in Form einer Stola in seiner letzten Ruhestätte beigefügt wurde.

Am 11. Mai 1975 empfing Kirchberger in St. Gabriel in Österreich die Priesterweihe vom Wiener Weihbischof Karl Moser. Die Primiz in der Heimatgemeinde Kastl feierte er eine Woche später. Im November 1975 ging sein Weg nach Indonesien ins Priesterseminar St. Paul in Ledalero auf der Insel Flores.

Nochmal drei Jahre in Deutschland

Von 1983 bis 1986 kehrte Kirchberger nach Deutschland zurück, um an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Augustin bei Bonn ein Approbations- und Doktoratsstudium der Theologie zu absolvieren. Im Anschluss war er seither Dozent an der Katholischen Hochschule für Philosophie Ledalero und Ausbilder an der St.-Paul-Hochschule Ledalero.

Tausende von Theologiestudenten and angehende Priester hat "Pater Kirch", wie er genannt wurde, begleitet und mit ausgebildet. Sein Fachgebiet war die Dogmatik. Seine Aufgabe in St. Paul definierte Pater Kirchberger einmal selbst mit folgenden Worten: "Den Jungen eine Stütze sein, sie ermutigen und anregen."

Regelmäßig in der Heimat

Seinen Bezug zur Heimat hat der Geistliche trotz der großen Entfernung nie verloren. Er drückte es so aus: "Wenn ich in Flores bin, bin ich daheim. Aber wenn ich in Kastl bin, bin ich auch daheim." Pater Kirchberger genoss in der Pfarrei Kastl großes Ansehen. Gerne übergaben ihm Vereine oder Privatleute Spenden für gemeinnützige und missionarische Zwecke. In regelmäßigen Abständen verbrachte er seinen Heimaturlaub in Kastl, wo er in seinem Elternhaus wohnte. In diesen Zeiten half er dem jeweiligen Ortspfarrer bei den Messen und besuchte Verwandte, Freunde, Studienkollegen, Glaubensbrüder und Bekannte. Immer beibehalten hatte er seinen oberpfälzischen Dialekt und seine Kenntnisse über seine frühe Heimat. So war es auch nicht verwunderlich, dass er sowohl sein 25. als auch sein 40. Priesterjubiläum in seiner Heimatpfarrei feierte.

Pater Georg Kirchberger wurde bereits am 7. Juni in Ledalero beerdigt. Ein Video von der Beisetzung ist auf Youtube abrufbar. Diesen Samstag, 17. Juni, findet um 19 Uhr, in der Pfarrkirche St. Margaretha in Kastl ein Gedenkgottesdienst für den verstorbenen Geistlichen statt. Zelebranten werden Ortspfarrer Heribert Stretz und Pater Joseph Bugalit, Präses der Steyler Missionare St. Peter in Tirschenreuth, sein.

 
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