Das erste Akkordeonorchester Waldsassen versetzte das Publikum des Kulturtreffs in Begeisterung. Dabei hörten die Besucher schnell, dass mit dem "Heimatluftkompressor" alles machbar ist.
Mit der Jahreshauptversammlung des Kulturtreffs (wir berichteten) ist immer ein kulturelles Schmankerl verbunden. Die 15 Musiker des "Ersten Akkordeonorchesters Waldsassen" unter der Leitung von Silke Polata zeigten sich sehr vielseitig. Überall wippten die Füße, es wurde mitgesummt oder sogar mitgesungen zu bekannten Stücken aus dem Bereich der Klassik, Operetten, Musicals und Popmusik. Sie brachten aber auch typisch böhmische Musik zu Gehör.
Durch das Programm führte Norbert Kotzbauer. Mit Charme und Witz erklärte er die Herkunft des Instruments und räumte mit den alten Vorurteilen auf, dass das Akkordeon ein hausbackenes Instrument sei, das man nur aus der Volksmusik kenne. Das Orchester trat schließlich selbst den Beweis an, dass Bezeichnungen wie "Heimatluftkompressor" dem Instrument in keiner Weise gerecht werden.
Beginnend mit dem "Florentinermarsch" von Julius Fucík über die "Leichte Kavallerie" von Franz von Suppé und dem für seine "Slawischen Tänze" bekannten Komponist Antonín Dvorzák bot das Orchester einen wunderbaren Auftakt. Auch bei Mozarts "Zauberflöte" mit ihren leisen Tönen überzeugte es. Spätestens beim "Gefangenenchor" aus "Nabucco" von Guiseppe Verdi oder dem Zigeunerchor aus "Der Troubadour" sangen die Zuhörer einfach mit.
Es folgte ein Musical-Mix mit Ausschnitten aus "Cats", "Mary Poppins", "Aladdin" und "Dschungelbuch". Mit "Mamma Mia" und "Fernando" von Abba sowie mit "We are the World" von Michael Jackson streiften die Musiker durch die Welt der Popmusik. Mit typischer Böhmischer Blasmusik, die Josef Polata extra für das Orchester umgeschrieben hatte, beendete das Ensemble ihren Vortrag. "Der Böhmische Traum" dürfte dabei das bekannteste Stück gewesen sein.
Das Orchester, das heuer 30-jähriges Bestehen feiert, reist mittlerweile durch ganz Deutschland und machte Konzertreisen nach Wales und Frankreich. Auch das Fernsehen hat bereits angeklopft. Die vielseitige Musik gibt es auch schon auf CD. Dabei proben die Künstler laut Silke Polata regelmäßig ganze Samstage oder fast ein Wochenende lang, da sie teils eine lange Anreise haben. Sie sind im Jubiläumsjahr unter anderem am 6. April in der Aula des Klosters Waldsassen zusammen mit dem "Berliner Chor Alt-Lietzow" und alleine am 28. Juli im Innenhof des Klosters Speinshart zu hören.
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