16.11.2018 - 14:11 Uhr

Kastler Pfistermühlbrückerl wird saniert

In Kastl wird das historische Pfistermühlbrückerl saniert. Dafür wird viel Geld in die Hand genommen: Der Zahn der Zeit hat tiefe Spuren hinterlassen.

Das Kastler Pfistermühlbrückerl wird mit großem Aufwand saniert. Für Fußgänger wurde eine Behelfsbrücke aufgebaut. Bild: jp
Das Kastler Pfistermühlbrückerl wird mit großem Aufwand saniert. Für Fußgänger wurde eine Behelfsbrücke aufgebaut.

Die Arbeiten sind ein Teil der Städtebausanierung in Kastl. Dabei wird die Verbindung Hohenburger Straße - B 299 neu gestaltet. Auch das Pfistermühlbrückerl wird hergerichtet. Die Jahrhunderte alte Steinbogenbrücke war nicht mehr in gutem Zustand.

Streit der Mühlner

Der Pfisterhof in Kastl wurde urkundlich bereits im 12. Jahrhundert als Versorgungsbetrieb des Klosters erwähnt. Man vermutet, dass im 15./16. Jahrhundert die heutige Pfistermühle mit Getreidemühle, Triebwerkskanal und natürlich der Brücke über den Mühlbach entstanden ist. Es war die direkte Verbindung von der Klosterburg in Richtung Utzenhofen.

Erstmals schriftlich erwähnt wird das Steinbrückerl mit 4,5 Metern Länge und 3 Metern Breite Ende des 18. Jahrhunderts: Damals gab es Streit um den Bauunterhalt dieses Bauwerks zwischen dem Pfistermühlner Ignaz Sindlbeck und einem anderen Kastler Mühlner.

Mühlbach fast trocken

Aktuell hat eine Kastler Baufirma den Mühlbach durch einen Damm am Stauwehr fast trocken gelegt. Lediglich ein Wasserrohr sorgt dafür, dass der Mühlbach hinter dem Triebwerk nicht ganz verschwindet. Außerdem wurde die Brücke für den kompletten Verkehr gesperrt. Die Fußgänger können eine Behelfsbrücke nutzen.

Vorsichtig wurde die alte Asphaltdecke vom Steinbogen entfernt, die alten, defekten Steine ausgebessert oder ersetzt und eine neue Zugplatte aus Splittbeton aufgebracht. Ferner wurden die keilförmig vermauerten Steinbögen ausgebessert und neu verfugt. Dies geschieht auch mit den Ufermauern aus Bruchsteinen bis zum 25 Meter entfernten Turbinengebäude. Auch die neuen Begrenzungspfosten, je zwei am Anfang und Ende der Brücke, wurden bereits festbetoniert. Sie tragen später das neue Geländer aus Holz und Eisen.

Ebenso wurde ein neuer Pegelstein gesetzt, der die unbedingte Wasserhöhe des Mühlbachs festlegt. Das ist eine eine Besonderheit dieses Bauwerks: Fundamente der Bogenbrücke und der Ufermauern gründen auf uralten Eichenbohlen, die vom Wasser umspült werden müssen, um nicht zu faulen und somit weitere zig Jahre halten.

Pflaster aus Granit

Im sogenannten Kämpferstein, dem oberen Abschluss des Steinbogens, ist 1853 als das Jahr der letzten Instandsetzung eingeschlagen. Im nächsten Frühjahr werden noch eine Dichtschicht und Abflussrinnen auf dem Brückenbogen eingebaut, ehe die Brücke mit Granitpflaster gepflastert wird. Zwei gepflasterte Anlaufdecken werden jeweils vor und nach der Brücke angelegt.

Rund 150 000 Euro werden in die Brückensanierung investiert. Nach der Fertigstellung hat Kastl wieder ein schmuckes historisches Kleinod, das es in der weiten Umgebung so wohl nicht noch einmal gibt.

Damit der Mühlbach in der Sanierungszeit der Brücke nicht ganz trocken fällt, wurde eine Rohrleitung vom Wehrdamm zum Turbinenhaus verlegt. Bild: jp
Damit der Mühlbach in der Sanierungszeit der Brücke nicht ganz trocken fällt, wurde eine Rohrleitung vom Wehrdamm zum Turbinenhaus verlegt.
Ein Damm am Wehr hält Wasser vom Triebwerkskanal fern. Bild: jp
Ein Damm am Wehr hält Wasser vom Triebwerkskanal fern.
 
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