Ein Blick in die Chronik zeigt die wechselvolle Geschichte des Vereins. Am 9. März 1919 als Kriegerkameradschaft Kemnath bei Neunaigen von 55 engagierten Bürgern gegründet, waren Sebastian Kick und Josef Neumüller der erste Vorsitzende und sein Stellvertreter. Ziele waren die Pflege der Kameradschaft, der Erhalt der Kriegs-Gedächtniskapelle auf dem Kalvarienberg sowie die Errichtung und der Erhalt eines Kriegerdenkmals mit Ehrentafeln für die gefallenen Soldaten.
1920 begann der Verein, auf dem Kalvarienberg eine Allee aus Eichen zu pflanzen - für jeden Gefallenen ein Baum. 1928/29 brachten die Mitglieder an den Eichen Tafeln mit den Daten der Toten und Vermissten des Ersten Weltkriegs an. Dieser Eichenhain wird heute noch gepflegt und in Ehren gehalten.
Aus alten Schriftstücken ist ersichtlich, dass am 27. Mai 1923 bei einer Feldmesse eine Vereinsfahne den kirchlichen Segen erhielt. Von 1933 bis 1945 ruhte während der NS-Zeit die Vereinsarbeit. Der 20. April 1945 war ein schwarzer Tag für Kemnath, denn bei einen Luftangriff fielen Bomben auf das Dorf. Zwei Drittel der Ortschaft wurden damals zerstört. Der Turm der Pfarrkirche geriet in Brand und stürzte ein, und auch die Vereinsfahne fiel dem Feuer zum Opfer.
Am 17. April 1962 wurde bei einer Versammlung in der Brauerei Messmann die Wiedergründung der Kriegerkameradschaft beschlossen. Die 33 anwesenden Mitglieder wählten Hans Rackl zum Vorsitzenden. Damals wurden auch die Ziele des Vereins neu ausgerichtet. Man nahm sich vor, das Andenken an die Gefallenen und Vermissten nicht untergehen zu lassen, ein würdiges Kriegerdenkmals zu bauen und die Kameradschaft untereinander weiter zu pflegen. Noch im selben Jahr begannen die Planungen für das neue Mahnmals unterhalb der Pfarrkirche, das am 21. April 1963 eingeweiht wurde. 1967 wurde eine neue Vereinsfahne bestellt, 1968 eine Salutkanone angeschafft. An der Feldmesse zur Fahnenweihe vor dem Ehrenmal beteiligten sich rund 40 befreundete Vereine.
Aus den Neuwahlen 1975 ging Josef Hausmann als Vorsitzender hervor. 1980 wurden dann auch Reservisten in den Verein aufgenommen. 1984 errichtete Johann Escherl sen. aus Sitzambuch eine große Gedenktafel mit den Bildern und Namen der Gefallenen und Vermissten. 1985 übernahm Emmeram Gebert den Vorsitz. 1991 nannte sich die Gruppierung in Soldaten- und Kriegerverein Kemnath am Buchberg um, und auch „nicht gediente“ Personen wurden aufgenommen.
1994 beging der Verein zusammen mit etwa 5000 Gästen sein 75-jährigen Bestehen mit einem viertägigen Fest samt Weihe der restaurierten Fahne. 1996 wurde Ernst Piehler zum Vorsitzenden gewählt, den 2002 Johann Birner in diesem Amt beerbte. An geselligen Veranstaltungen in den vergangenen Jahren sind besonders das Oicherlfest, das Starkbierfest, das Fest im Racklgarten, der jährliche Preisschafkopf sowie die Beteiligung am Weihnachtsmarkt zu erwähnen.
Seit 2017 ist Andreas Schönberger Vorsitzender. Bei der 100-Jahr-Feier am kommenden Wochenende wird die frisch restaurierte Fahne gesegnet. Auch dieses Mal konnte die Krieger- und Soldatenkameradschaft Wutschdorf-Freudenberg als Patenverein gewonnen werden. Schirmherren sind Landrat Richard Reisinger und Bürgermeister Josef Reindl aus Schnaittenbach. An beiden Tagen werden langjährige und verdiente Mitglieder geehrt.
Das Jubelfest wird am Samstag, 29. Juni, um 16 Uhr von den Böllerschützen des Schützenvereins angeschossen. Um 17 Uhr formiert sich der Festzug auf dem Trainingsgelände vor dem Vereinsheim. Gegen 17.30 Uhr beginnt ein Gottesdienst, bei gutem Wetter im Freien vor dem Ehrenmal, ansonsten in der Kirche St. Margareta. Ein Totengedenken am Ehrenmal schließt sich an. Gegen 19 Uhr beginnt die Jubiläumsfeier im Festzelt am alten Sportplatz mit kurzen Ansprachen und Ehrungen. Die Gruppe Buchbergecho übernimmt die musikalische Gestaltung der Jubelfeier. Am Sonntag, 30. Juni, sind ab 14.30 Uhr nicht nur die Mitglieder des Jubelvereins, sondern alle Bürger zum gemütlichen Beisammensein im Festzelt bei Kaffee, Kuchen und Grillspezialitäten eingeladen. Für musikalische Unterhaltung sorgen die Hoglbuchan. Auf dem Programm steht auch die Ehrung langjähriger und verdienter Mitglieder.
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