Die Senkung des Gewerbesteuersatzes 2018 auf 230 von Hundert Prozentpunkten brachte eine große Nachfrage nach Gewerbeflächen mit sich, die jedoch nicht vorhanden waren. Dies war aber die Initialzündung für notwendige Erschließungsmaßnahmen, betonte Bürgermeister Roman Schäffler beim symbolischen Spatenstich für das Gewerbegebiet West III am Freitagvormittag. Er war aber auch überzeugt, dass noch ein Gewerbegebiet West IV gebraucht werde. "Wann, das steht noch in der Galaxie", sagte er.
Baufahrzeuge und fünf Bagger arbeiten sich durch das 15 Hektar große Areal. Betonrohre, abgeschobenes Erdreich und erste Bauarbeiten unterstreichen die Dringlichkeit, Betrieben geeignete Flächen für ihre Entfaltung anbieten zu können. Wie Roman Schäffler ausdrücklich betonte, seien keine Firmen und Unternehmen abgeworben worden. Das Gewerbegebiet ist nach seinen Worten nicht für die großen Player, sondern für mittelständische Unternehmen mit 10 bis 100 Mitarbeitern vorgesehen. Roman Schäffler betonte aber auch: "Wir brauchen keine Briefkastenfirmen. Wir machen keine Bestrebungen in dieser Richtung. Der Mittelstand steht im Fokus."
Teilbaugenehmigung für Markgraf
Bei der Begrüßung hatte Roman Schäffler auch gleich ein Überraschungsgeschenk dabei. Es war die noch druckfrische Teilbaugenehmigung für die Bauunternehmung Markgraf, die auf einem rund 60 000 Quadratmetern großen Areal ein Schulungs- und Logistikzentrum entstehen lässt, aber auch gleichzeitig die 6 Millionen Euro teure Erschließungsmaßnahme durchführt. An Geschäftsführer Tiefbau Thomas Löw überreichte Schäffler den Bescheid.
Weiter hieß er vom Planungsbüro Diplom-Ingenieur Manuel Zwick willkommen sowie die Stadträte und zahlreiche Mitarbeiter vom Bauamt der Stadt an deren Spitze Bauamtsleiter Roland Sächerl steht. Willkommen geheißen wurden ebenso die Firmen und Unternehmen, die bereits ein Grundstück für eine Betriebsansiedlung erworben haben. Vorreservierungen für die noch freien Flächen liegen vor.
Mit seiner Entwicklung der Stadt als Mittelzentrum und Siedlungsschwerpunkt sah Bürgermeister Schäffler mit Kemnath das Schwergewicht im Landkreis Tirschenreuth. Dass der Weg für die Ausweisung des Gewerbegebietes West III nicht leicht war, verdeutlichte Roman Schäffler mit der enormen Herausforderung von zu erbringenden Gutachten und der Beteiligung von 31 Fachstellen.
Neu dabei war das Schutzgut Landschaft, weil das Gewerbegebiet West III vom Rauhen Kulm, vom Armesberg und vom Waldecker Schloßberg einsehbar sei, ergänzte Diplom-Ingenieur Manuel Zwick, denn es musste nach den neuesten Ökologiestandards geplant werden. Ausgleichsflächen von 5,7 Hektar mussten bereitgestellt werden.
Zisternen mit 200 Kubikmetern
Hier flossen auch die Nutzung der Dachflächen mit ein, die entweder begrünt oder mit Photovoltaikanlagen zu versehen sind. Niederschlagswasser ist nach seinen Worten entsprechend seiner Herkunft als verschmutztes Straßen- oder sauberes Dachwasser getrennt abzuleiten und zu behandeln. Zisternen mit einem Fassungsvermögen von 200 Kubikmetern bekommt das Gewerbegebiet, aus denen die Stadt ihre Grünflächen bewässern kann.
Auf die Feststellung von Bürgermeister Roman Schäffler über den reibungslosen Baufortschritt: "Es läuft alles planmäßig", antwortete Thomas Löw vom Bauunternehmen Markgraf: "Wir wollen den Kemnathern zeigen, was Markgraf drauf hat". Nach dem Spatenstich lud die Stadt Kemnath zu einem vom Landgasthaus Busch aus Kötzersdorf vorbereiteten Essen ein.
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