Kemnath
10.10.2023 - 12:03 Uhr

Achtung vorm "Enkeltrick": Polizeipuppenbühne in Kemnath

Zu einem Puppenspiel hatten die katholische Pfarrgemeinde und Leben plus in Kemnath Seniorinnen und Senioren ins Gesellenhaus nach Kemnath eingeladen. Die Polizeipuppenbühne Weiden möchte mit ihrem Präventionsprogramm für ältere Menschen auf die telefonischen Betrugsmaschen aufmerksam machen, heißt es in einer Mitteilung. In den vergangenen Monaten haben demnach "Enkeltricks" und "Schockanrufe" vermehrt für Aufsehen gesorgt. Die Polizei hat nach eigenen Angaben bereits über viele Wege versucht, potenzielle Opfer von Telefonbetrügern über deren Maschen aufzuklären. Dennoch seien die Betrüger immer noch erfolgreich. Rund eine Million Euro haben Betrüger in der Oberpfalz auf diese Weise erbeutet.

Gespannt schauten die knapp 30 Besucher in Kemnath auf Oma Erna, die Hauptdarstellerin des Theaterstücks: Sie ist Witwe, und obwohl sie Zeitung liest und Radio hört, gingen die Meldungen über Betrüger an ihr vorbei. Eines Morgens wird sie vom Klingeln ihres Telefons geweckt. Der Schrei eines jungen Mädchens lässt die Zuschauer kurz aufschrecken. Am anderen Ende der Leitung ist ein vermeintlicher Polizeibeamter. Es handelt sich dabei um einen Mann, der zuvor das Telefonbuch nach potenziellen Opfern durchgeblättert hat. Zuvor hat er bereits bei zwei Damen angerufen, diese erkannten jedoch die Betrugsmasche und wimmelten den unerwünschten Anrufer ab.

Doch Erna, erschrocken vom Schrei der jungen Frau, kooperiert mit dem Betrüger und räumt ihr Konto leer. Denn sie müsse schließlich ihre Enkeltochter Antonia vor der Untersuchungshaft bewahren. Eigentlich will der Betrüger während des Abhebens der 15.000 Euro in Kontakt bleiben. Doch die Großmutter hat kein Handy. Deshalb muss sie dem Anrufer versprechen, keinem von ihrem Gespräch zu erzählen. Am Ende geht im Puppenspiel alles gut aus und die Polizei schnappt den Betrüger, der sich als Kriminalpolizist ausgegeben hatte.

Nach der Vorführung standen die Puppenspieler, Polizeihauptmeister Thomas Nörl sowie die Polizeihauptmeisterinnen Michaela Argauer und Bernadette Brünnig den Senioren noch zu einer Diskussionsrunde zur Verfügung.

 
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