Kemnath
16.12.2020 - 11:30 Uhr

Adventsmeditation in Kemnath: Lichtträgerin Lucia als Vorbild

Der Kemnather Frauenbund betet in seiner Andacht für die Corona-Kranken. Zum Ende des Gottesdienstes verteilen die Damen noch Spenden aus dem Erlös des Kräuterbuschen-Verkaufs im August. Freuen dürfen sich vier Organisationen.

Rita Ponnath und Regina Frank (Dritte und Vierte von links) verteilten Spenden an Ilka Spiegler vom Kinderschutzbund, Gisela Pscherer von der Kroatienhilfe (Erste und Zweite von links), Rita Würstl von der Gruppe Behinderte und Nichtbehinderte (mitte), sowie Claudia Grillmeier von der Aktion Lichtblicke (Dritte von links). Stadtpfarrer Thomas Kraus (rechts) freute sich, auch Landrat Roland Grillmeier (Zweiter von rechts) in der Stadtpfarrkirche begrüßen zu können. Bild: jzk
Rita Ponnath und Regina Frank (Dritte und Vierte von links) verteilten Spenden an Ilka Spiegler vom Kinderschutzbund, Gisela Pscherer von der Kroatienhilfe (Erste und Zweite von links), Rita Würstl von der Gruppe Behinderte und Nichtbehinderte (mitte), sowie Claudia Grillmeier von der Aktion Lichtblicke (Dritte von links). Stadtpfarrer Thomas Kraus (rechts) freute sich, auch Landrat Roland Grillmeier (Zweiter von rechts) in der Stadtpfarrkirche begrüßen zu können.

„Das Jahr 2020 war ganz anders, dennoch ist durch unsere engagierten Frauen wieder vieles zur Ehre Gottes und zum Wohle unserer Mitmenschen geleistet worden“, sagte Stadtpfarrer Thomas Kraus in der Adventsmeditation des katholischen Frauenbundes in der Stadtpfarrkirche. Mit besinnlichen Gedanken von Paul Weismantel wollte er die Frauenbundgemeinschaft auf die Adventszeit einstimmen. Die Schriftlesung handelte von dem Jesuswort: „Ihr seid das Licht der Welt, euer Licht soll vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.“

Die heilige Lucia stand im Mittelpunkt der meditativen Betrachtungen: Lucia (lateinisch lux, die Leuchtende) lebte im 3. Jahrhundert auf Sizilien. Sie stammte aus einer vornehmen Familie. Ihre Mutter machte sie mit dem christlichen Glauben vertraut. Lucia wird als Lichtträgerin mit einem Lichterkranz auf dem Kopf dargestellt. Sie trennte sich von ihrem heidnischen Verlobten, worauf dieser sie erbost verriet. Standhaft bekannte sie sich zum christlichen Glauben und starb als Märtyrerin durch einen Dolchstoß in den Hals.

Der Luciatag, der 13. Dezember, war vor der Gregorianischen Kalenderreform der kürzeste Tag des Jahres und wurde besonders gefeiert. Früher fürchteten sich die Menschen vor der „schiachen Luz“: Sie war eine Schreckgestalt, die die dunklen Seiten dieses Mittwintertages verkörpert. Immer auf der Suche nach unartigen Kindern, dichtete man ihr böse Taten an. Als Begleiterin des Nikolaus war sie gefürchtet.

„Die heilige Lucia verkörpert das Dunkle und das Helle“, sagte eine Sprecherin. "Wo Licht ist, ist auch Schatten. Unser Leben ist nicht nur hell. Wir müssen auch das Dunkle erleben und gerade in der dunkelsten Zeit des Jahres wird uns das bewusst."

„Was kann uns die Legende von Lucia heute noch sagen?“ lautete eine wichtige Frage bei der Besinnung. „Lucia hilft uns beim Blick auf das Dunkle und das Helle in unserem Leben“, war eine wichtige Antwort. Sie gehe nicht den vorgezeichneten, für eine Frau damals üblichen Weg.

Kemnath24.11.2020

Mitglieder des Führungskreises trugen einen Lucia-Kranz herein und entzündeten die Kerzen darauf. Jedes Frauenbundmitglied erhielt ein Teelicht, das am Lucia-Kranz angezündet wurde. Währenddessen spielte Josef Zaglmann auf der Orgel „Mache dich auf und werde Licht.“

„Lieber Gott, lass die Corona-Kranken in den kommenden Tagen Licht und Trost durch deine Nähe und durch Anrufe und Hilfe ihrer Mitmenschen erfahren“, lautete einer der fünf Fürbitten. Nach dem gemeinsamen Vaterunser sprach der Geistliche ein Segensgebet: „Lieber Gott, beschütze uns in diesen unsicheren Tagen und lass uns die geschenkte Zeit nutzen, damit wir mit breitem Herzen Weihnachten feiern können.“

Nach dem Segen blickte Rita Ponnath auf das Jahr zurück. „Nach dem Ausbruch der Pandemie im zeitigen Frühjahr wurden alle unsere Pläne zunichte gemacht und wir waren, wie die meisten, zum Nichtstun verurteilt“, sagte sie.

Ein dankbares Vergelt's Gott übermittelte sie den fleißigen Bastlerinnen und dem gesamten Führungsteam, das sehr harmonisch zusammenarbeite. Jede Austrägerin der Frauenbund-Zeitschrift „engagiert“ erhielt als kleines Dankeschön ein Glas Bienenhonig.

Auch heuer vergab der Kemnather Frauenbund wieder mehrere Spenden. Je 300 Euro erhielten die Aktion Lichtblicke (Schirmherrin Claudia Grillmeier) und der Kemnather Kinderschutzbund (Ilka Spiegler), jeweils 150 Euro die Kroatienhilfe (Organisator Richard Pscherer) und die Gruppe Behinderte und Nichtbehinderte (Rita Würstl). Das Geld stammt aus dem Erlös des Verkaufs der Kräuterbuschen und Basteleien am Patrozinium Mariä Himmelfahrt am 15. August.

 
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