Kemnath
17.07.2018 - 15:08 Uhr

Apotheke und Druckerei

Der Seniorentreff Kemnath ist unterwegs in Sulzbach-Rosenberg.

Stadtheimatpfleger Dr. Markus Lommer führt die Senioren durch das Apothekenmuseum. jzk
Stadtheimatpfleger Dr. Markus Lommer führt die Senioren durch das Apothekenmuseum.

(jzk) Das Apothekenmuseum und die historische Druckerei Seidel waren Ausflugsziele der Halbtagesfahrt des Seniorentreffs nach Sulzbach-Rosenberg. Gemeindereferent Jochen Gößl und Agnes Emerig hatten alles bestens organisiert. Nach der Ankunft wurde die Reisegruppe (39 Teilnehmer) in zwei Gruppen eingeteilt.

Helmut Spies war ein kundiger Führer in der historischen Druckerei Seidl. Er hatte dort eine Lehre als Drucker absolviert, lange Jahre als Drucker gearbeitet und die Kunst des Buchdrucks von der Pike auf gelernt. Mit Hilfe der bestens erhaltenen Druckstöcke erklärte er in der Setzerei sehr anschaulich, wie damals eine Seite zum Druck vorbereitet wurde. Im Druckereisaal, der 1862 gebaut wurde, setzte er die über 60 Jahre alte Druckmaschine in Betrieb. Dabei demonstrierte er eindrucksvoll, was beim Drucken alles beachtetet werden musste.

„Die Firmengeschichte ist eng mit dem regionalen Pressewesen verbunden“, erklärte er, „in diesen Werkstätten wurde bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges die Lokalzeitung hergestellt, deren erste Ausgabe 1771 gedruckt wurde. 1976 kam der Druckereibetrieb zum Erliegen."

Im Museum Alte Hofapotheke erhielten die Besucher einen interessanten Einblick in ein halbes Jahrtausend Pharmazie-Geschichte.

Dr. Markus Lommer kannte sich als ehrenamtlicher Stadtheimatpfleger bestens im Museum Alte Hofapotheke aus. „Die Hofapotheke hatte von 1825 bis 1992 hier auf dem Marktplatz ihr Domizil“, erzählte er. Als wegen des über fünf Jahre dauernden Tiefgaragenbaus die Kunden wegblieben, musste die traditionsreiche Hof-Apotheke 1992 schließen. „Mein Großvater und mein Vater waren hier angesehene Apotheker“, teilte Lommer den interessierten Besuchern mit. Er erbte die Apotheke von seinen Eltern, wollte aber nicht Pharmazie, sondern Theologie studieren. Er gründete das Museum Alte Hofapotheke, das nach 15 Jahren Generalsanierung seit kurzem wieder besucht werden kann.

Bei der Führung zeigte er seinen Gästen den Apothekerkräutergarten, in dem heute noch zahlreiche Heilkräuter gedeihen. Archäologische Funde, zahlreiche Gefäße und Geräte aus dem Labor, dem Arzneikeller und den Arbeitsräumen und historische Mobiliarteile faszinierten die Besucher in dem liebevoll sanierten Anwesen.

Zwischendurch legten die Ausflügler eine Kaffeepause im Cafe Minerva ein. Dort war man allerdings nicht auf diesen Besucheransturm vorbereitet.

Eine Besichtigung der katholischen Stadtpfarrkirche St. Marien rundete den erlebnisreichen Ausflug ab.






 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.