Die Hanns-Seidel-Stiftung veranstaltet seit 2006 die "Literaturtage im Oberpfälzer Jura". Bereits im Vorfeld der fünften Literaturtage lobte die Stiftung zusammen mit der Redaktion "KunstLiteraTour" einen Schreib- und Kreativwettbewerb aus. Hierzu bearbeiteten bundesweit Kinder, Jugendliche und Erwachsene jeden Alters Projekte zu dem Thema: "Hass, Hetze, Lügenbotschaften weltweit - Heimat: Werte. Worte. Wirklichkeit".
Rund 120 Beiträge wurden bei dem Wettbewerb eingereicht, die zwölf besten Einsendungen wurden nun von der Stiftung prämiert. "Wir waren von der Vielfältigkeit, Vielschichtigkeit und Kreativität der Arbeiten beeindruckt", sagte die Vorsitzende der Stiftung, Prof. Ursula Männle in einer aktuellen Pressemitteilung. So reichten die Gewinner Gedichte, Bilder, Collagen, Drehbücher und gar Filme ein.
Unter den Preisträgern war auch die Staatliche Realschule aus Kemnath. Diese ist seit vier Jahren eine "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Bereits im Juli 2018 präsentierten vor allem Schüler aus der Talentklasse Kunst im Rahmen eines eigenen Ideen- und Gestaltungswettbewerbs Plakate und Postkarten, die sich inhaltlich für ein friedliches Miteinander einsetzen. "An diesem Projekt haben sich damals 11 Schüler und Schülerinnen aus der jetzigen 9. Klasse beteiligt", erinnert sich Projektleiter Walter Thurn.
Angeregt wurde der schulinterne Wettbewerb durch einen Besuch im Deutschen Hygienemuseum in Dresden. Dabei setzten sich die Schüler der Talentklasse Kunst intensiv mit dem Thema "Rassismus" auseinander. Es wurden 70 Arbeiten erstellt und eine Jury aus Schülern, Eltern, Schulleitung und Lehrkräften wählte die besten Ergebnisse aus. Die zehn besten Arbeiten wurden als Postkarten (Auflage 10.000 Stück) und die fünf ersten Plätze als Plakate gedruckt. Diese setzen sich gegen Rassismus, Diskriminierung, Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung von Andersartigkeit und Mobbing ein. Stattdessen stehen Werte wie Demokratie, Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, faires Miteinander und entschlossenes Handeln im Vordergrund.
Die Schüler schickten ihre Werke sogar an alle Schulen in der Oberpfalz weiter, um auch andere Projekte gegen Diskriminierung zu motivieren. "Das Projekt passte so gut, dass wir es an den Kreativ- und Schreibwettbewerb der Hanns-Seidel-Stiftung weiterleiteten", sagte Walther Thurn. "Von vier Gewinnschulen waren wir die einzige Realschule, die bei diesem Wettbewerb gewonnen hat", so Thurn.
Die Jury des Schreib- und Kreativwettbewerbs begeisterte die "äußerst beeindruckende und ideenreiche künstlerische Umsetzung und Ausgestaltung der Plakate und Postkarten, die dem Aufrauf zu einem friedlichen Miteinander in der Oberpfälzer Heimat mehr als gerecht wird". Zudem lobte sie die Idee, das die bearbeiteten Inhalte mit Hilfe durch die veröffentlichten Postkarten transportiert werden. Dadurch könnten zahlreiche Zielgruppen erreicht werden. Für die Realschule gab es von der Stiftung eine Ehrenurkunde und einen Geldpreis.
















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