Umfängliche Informationen zum Thema Ausgleichsflächen in Verbindung mit der Forstwirtschaft vermittelte Forstdirektor Dirk Lüder bei der "rollenden" Sitzung des Ausschusses für Bau, Umwelt, Energie, Liegenschaften und Forst im Stadtwald (wir berichteten). Zudem informierte er das Gremium unter dem Vorsitz von Bürgermeister Roman Schäffler über die Neuausrichtung der Landwirtschaftsverwaltung in Bayern, insbesondere der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Tirschenreuth und Weiden.
Alle 20 Jahre
Zum umfänglichen Thema der Ausgleichsflächen erläuterte Dirk Lüder, Bereichsleiter Forsten am AELF Tirschenreuth und dienstlich in der Außenstelle Kemnath tätig, dass im Abstand von 20 Jahren ein Forstwirtschaftsplan mit Waldbegehung zu erstellen sei. Diese Aufgabe hat in diesem Jahr die Stadt Kemnath zu erledigen und soll bis kommenden Jahr fertiggestellt werden.
In diesem Zusammenhang schnitt der Forstdirektor auch an, inwieweit Kommunalwald in den Ausgleichsflächen aufgenommen werden könnte. Hier entscheide aber jeweils die Untere Naturschutzbehörde. In diesem Zusammenhang verwies er ebenfalls auf die nächste Waldgeneration mit einer Umstellung von Fichten- auf Laubholzflächen und einen Anteil von fünf Prozent bei Tannenbäumen.
Vorsorge treffen
Die Kommunen in Bayern sind nach dem Baugesetzbuch verpflichtet, im Rahmen der Bauleitplanung, darunter die Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten, verpflichtet, entsprechende Flächen und Maßnahmen zugunsten von Natur und Landschaft vorzusehen. Mit dem Instrument eines diesbezüglichen "Ökokontos" können die Städte und Gemeinden mit Blick auf die Eingriffsregelung in der Bauleitplanung Vorsorge treffen.
Wie zum Ausdruck kam, verfügt die Stadt Kemnath zwar über ein Ökokonto, allerdings, wie Roland Sächerl als Leiter des städtischen Bauamtes einräumte, sei die Habenseite des Kontos mit Flächen zum Ausgleich zugunsten von Natur und Landschaft der Stadt Kemnath bereits mächtig geschmolzen. Ausführlich erläuterte der Forstdirektor auch Möglichkeiten, um zusätzliche "Ökowertpunkte" für bestimmte Flächen, unter anderem durch die Art der Bewirtschaftung und für die Bodenqualität, zu erhalten, die dem Ökokonto zugefügt werden sollen.
Künftig 32 statt 47 Ämter
Über die Reform in der Landwirtschaftsverwaltung in Bayern mit der Zusammenlegung mehrerer Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) informierte Forstdirektor Dirk Lüder ebenfalls:
- Künftig wird es in Bayern 32 ÄELFs geben.
- 17 Ämter bleiben selbstständig, 30 werden mit einem benachbarten Amt zu künftig 15 neuen und größeren Einheiten zusammengeführt.
- Keiner der bisherigen 47 Standorte wird aufgegeben.
- Das AELF in Tirschenreuth mit der Außenstelle Kemnath sowie das AELF in Weiden und dessen Außenstelle in Pressath bilden künftig ein Verbundamt.
Der Bereichsleiter Forsten am AELF Tirschenreuth gab sich zuversichtlich, dass alle diese vier Standorte noch weitere zehn Jahren erhalten bleiben werden. Dies wertete Bürgermeister Roman Schäffler als eine „positive Nachricht“.
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