Wenn es bei Babys und Kleinkindern mit dem Einschlafen nicht klappt, ist dies oftmals eine große Belastung für die Mütter und Väter. Wie für Eltern trotzdem eine ruhige Nacht möglich ist, erläuterte Isabella Oelschlegel in ihrem Online-Vortrag "Schlaf Kindlein, schlaf", den das Familien- und Bürgerzentrum Mittendrin angeboten hatte.
Die Psychologin, die bei der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern in Tirschenreuth arbeitet, ging auf den Schlafbedarf von Babys, Schlaf-Wach-Rhythmen sowie Ängste und Träume bei Kleinkindern ein. Jedes Kind habe ein individuelles Schlafverhalten. Daher müsse jede Familie das Einschlafritual beim Kind oder die beste Einschlafhilfe selbst herausfinden, erklärte Oelschlegel. Wie groß der Schlafbedarf eines Kindes sei und wie er sich über Tag und Nacht verteile, sei im Kleinkind- und Vorschulalter von Kind zu Kind sehr verschieden.
Der Schlaf-Wach-Rhythmus sei abhängig von der inneren Uhr. Alle Babys müssten sich erst an den Tag-Nacht-Wechsel gewöhnen. In den ersten eineinhalb Wochen werde der Nachtschlaf immer länger und die Zahl der Tagesschläfchen nehme ab. In den ersten drei Monaten schliefen Babys durchschnittlich 16 bis 18 Stunden, gleichmäßig auf etwa fünf Schlafphasen verteilt. Erst ab etwa sechs Monaten habe ein Baby seinen Schlaf-Wach-Rhythmus auf den Tag-Nacht-Wechsel abgestimmt. Mit einem Jahr könne es in der Regel nachts sechs bis acht Stunden lang durchschlafen.
Mit den täglichen Essens-, Spiel- und Schlafzeiten sollen die Eltern einen stabilen Rhythmus anstreben, der den individuellen Bedürfnissen des Babys entspreche, erklärte die Referentin. "Legen Sie das müde Baby möglichst immer in sein Bettchen, damit es dieses als ruhigen und sicheren Ort erlebt." Umgekehrt sollte im Bett auch nur geschlafen und nicht gespielt werden. Hilfreich könne auch ein fester Einschlafort in verdunkelter Umgebung sein. Keinesfalls sollten Eltern ihr Baby schreien lassen, wenn es aufwache und nicht mehr zur Ruhe finde.
Gefühle von Wut oder Hilflosigkeit könnten auftreten, wenn das Weinen des Kindes nicht aufhöre und die Eltern am Rand ihrer Kraft sind. Isabella Oelschlegel bietet individuelle Beratungsgespräche über die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern Tirschenreuth an. Auch in Kemnath gibt es eine Außenstelle, die tageweise besetzt ist. Termine können unter Telefon 09631/3363 vereinbart werden. Die Gespräche sind kostenlos und unterliegen der Schweigepflicht.
Mittendrin-Leiterin Jessika Wöhrl-Neuber dankte der Referentin für ihren Vortrag und kündigte weitere Angebote mit Oelschlegel im Frühjahrsprogramm an.













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