Mit einem zünftigen Frühschoppen begann das Museumsfest des Heimatkundlichen Arbeits- und Förderkreises Kemnath und Umgebung (HAK). Wegen der schlechten Witterung musste der Flohmarkt "Kunst und Krempel" im Museumshof allerdings ausfallen.
Museumsleiter Anton Heindl hatte die Drehorgelspieler Josef und Karl Drelitschek aus Waldsassen eingeladen. Im Musikeum unterhielten sie das Publikum mit beliebten Melodien wie "Alte Kameraden", "La Paloma", "Rosamunde" und dem "Fliegermarsch". Ihre beiden Hand-Drehorgeln seien seit über 150 Jahren im Familienbesitz, erzählten sie. Die "Schausteller in der sechsten Generation" träten sonst bei Geburtstagen, Feiern und Festen auf. Auch das "Drehorgelehepaar" Helga und Karl Götz aus Lorenzreuth war gekommen. Es hatte im vergangenen Oktober mit seinen Drehorgeln bei einem Sonntagsgottesdienst in der Kemnath Stadtpfarrkirche gespielt und dabei viel Beifall erhalten.
Im benachbarten Heimat- und Handfeuerwaffenmuseum war die Sonderausstellung "Böses Spielzeug - Kriegsspielzeug von der Reichsgründung 1871 bis zum Zweiten Weltkrieg" geöffnet. Die Exponate stammen aus der Privatsammlung von Tobias Damberger aus Ebnath. "Mit Hilfe von scheinbar harmlosem Kriegsspielzeug sollten die Kinder und Jugendlichen im Deutschen Kaiserreich und in der Nazidiktatur verführt und für den Krieg und das Militär begeistert werden", erklärte Hans Rösch den interessierten Besuchern bei der Führung durch die Ausstellung. Der barrierefreie Zugang ermöglichte auch Rollstuhlfahrern den besuch.
Im Musikeum zeigte Anton Heindl interessierten Gästen die Musikautomatenausstellung mit mechanischen Musikinstrumenten aus der Zeit zwischen 1860 und 1930. Fachmännisch erklärte er ihnen Funktionsweise der verschiedenen pneumatischen Instrumente. "In unserem Musiksalon befindet sich die größte öffentlich zugängliche Sammlung von mechanischer Musik in der Oberpfalz", teilte Heindl ihnen stolz mit.
Fleißige Helfer versorgten die Besucher mit Kaffee und Kuchen. Viele nutzten die Gelegenheit, um sich in gemütlicher Runde miteinander zu unterhalten und zu fachsimpeln.
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