Seine Sichtweise auf die Dieselproblematik gab Hans-Peter Rauch in der Jahreshauptversammlung der Gebietsverkehrswacht weiter. Nicht nur der Verkehr, sondern auch häusliche Energie, Landwirtschaft, Stromerzeugung, Biomasse-Verbrennung, Industrie und auch die Natur (beispielsweise Wüstenstaub) seien schuld an der Luftverschmutzung, meinte der Diplomingenieur im Gasthof Kormann.
Das schädliche Stickstoffdioxid in der Luft stamme von Dieselfahrzeugen (67 Prozent), Nutzfahrzeugen (22 Prozent), Bussen (5 Prozent), den übrigen Pkw (4 Prozent) und sonstigen Verursachern (2 Prozent). Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern müssten in Deutschland die Messstationen an Straßenkreuzungen sein, wo die Emissionen besonders hoch seien.
"Seit mehr als zehn Jahren hat die Politik in Berlin und Brüssel deutliche Hinweise, dass Dieselfahrzeuge mehr als nur ein Partikelproblem haben", erklärte Rauch. Nicht nur unter Fachleuten sei längst klar, dass der spritsparende Antrieb seine Effizienz mit hohen Stickstoffwerten im Abgas erkaufe. "Stickoxide und Feinstaub sind zwei ganz verschiedene Themen", betonte der Fachmann. Beim modernen Diesel gebe es kein Feinstaubproblem mehr. Für ihn ist der Dieselmotor längst nicht am Ende, "aber die tatsächlichen Emissionen müssen sinken". Neue Triebwerke könnten das bereits.
Zum Thema Nachrüstung wusste Rauch: "In jedem Fall sind die Kosten für einen Umbau höher als 5000 Euro." Abschließend wagte er eine kühne Prognose: "Im Jahr 2040 haben fast alle Pkw einen E-Motor, aber Benzin und Diesel haben deswegen noch nicht ausgedient." Auf die Frage, ob es etwas koste, sich der Musterklage anzuschließen, führte der Redner aus: "Auf der Seite des Bundesamtes für Justiz können sich Betroffene in ein Register eintragen und sich damit der Klage anschließen." Diese Eintragung koste nichts.
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