Kemnath
30.01.2019 - 12:55 Uhr

Direktkontakt zu Gott

Der Glaube versetzt Berge. Petrus lässt sein Gottvertrauen so lange übers Wasser gehen, bis er den Blick von Jesus abwendet. Dabei kommt es laut Kemnaths Stadtpfarrer Konrad Amschl im Leben gerade darauf an, den Blick auf Gott zu richten.

Im ersten ökumenischen Gottesdienst im neuen Jahr zeigen die Pfarrer Dirk Grafe und Konrad Amschl (von links) eine Szene aus dem Kinofilm „Die Hütte – ein Wochenende mit Gott“. Bild: jzk
Im ersten ökumenischen Gottesdienst im neuen Jahr zeigen die Pfarrer Dirk Grafe und Konrad Amschl (von links) eine Szene aus dem Kinofilm „Die Hütte – ein Wochenende mit Gott“.

"Mit Blick auf Jesus" war das Thema des ökumenischen Gottesdienstes, zu dem der Aktionskreis 365 sowie die Pfarrer Dirk Grafe und Konrad Amschl in die evangelische Friedenskirche eingeladen hatten. Im Vordergrund stand die Erzählung in der Bibel, in der die Jünger auf dem See fahren und ihnen Jesus auf dem Wasser entgegen kommt. Wie Grafe vorlas, geht Petrus auf ihn zu, doch als er den Blick von ihm abwendet und auf das Wasser blickt, verlässt ihn der Mut. Er beginnt zu denken und bekommt Angst. Jetzt steht nicht mehr der Glaube an erster Stelle, sondern der "Kopf". Das Vertrauen in Jesus weicht und macht der Logik Platz, die sagt: "Ich kann nicht auf dem Wasser gehen." Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff den Ertrinkenden und sagte zu ihm: "Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?" Eine ganz ähnliche Erfahrung mache Mack, die Titelfigur in dem Roman von William Paul Young "Die Hütte - ein Wochenende mit Gott".

"Nicht eine Gespenstergeschichte wird uns hier aufgetischt, sondern es wird uns von Jesu österlicher Wirklichkeit erzählt", deutete Amschl die Petrusgeschichte. Sie zeige, worauf es ankomme - dass wir uns den vertrauenden Blick für den Herrn bewahren; dass wir aussteigen aus dem Boot der Selbstsicherheit und neue Wege wagen und dass wir, wenn uns das Wasser bis an den Hals reicht, einfach losschreien: "Herr, rette mich!"

"Es ist gut, dass es für den Glaubenden eine Adresse gibt, wohin er sich in den Stürmen des Lebens wenden kann", betonte Amschl. Sein Tipp lautete: "Immer Direktkontakt zu Gott halten." Das Beten, das Klagen, das Schreien könne wie ein Handy sein.

Die Kollekte war für das Projekt "Elijah" von Pater Georg Sporschill in Siebenbürgen/Rumänien. Die gemeinsam gesungenen Lieder "Komm erwache", "Richtet die Augen auf zum Herrn", "Alle eure Sorgen werfet auf ihn" und "Reicht euch die Hand" begleitete Robert Baier auf seiner Gitarre.

 
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